Sport als effektive Therapie bei Fettleber

Sport als effektive Therapie bei Fettleber
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Übergewicht und Fettleber sind Risikofaktoren für Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen. Die Prävalenz der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) liegt in der Normalbevölkerung bei etwa 14 bis 27 Prozent. Liegt der Fettanteil bei mehr als fünf Prozent des Lebergewichts oder liegt eine Makrosteatose der Hepatozyten im gleichen Ausmaß vor, so spricht man von einer Fettleber. Je nachdem, ob die Entstehung maßgeblich durch erhöhten Alkoholkonsum (Frauen: ≤ 20 g/d, Männer ≤ 30 g/d) bedingt ist oder nicht, unterscheidet man zwischen der alkoholischen Fettleber und der NAFLD. Mischformen sind möglich.

Medikamente, die den Fibroseverlauf langfristig begünstigen würden, gibt es nicht. Daher ist die einzige zielführende Therapiemöglichkeit eine Lebensstilintervention in den Bereichen Ernährung und Bewegung. Dass sowohl Ernährungsumstellung als auch Bewegung sich positiv auswirken können, wurde bereits gezeigt. Unklar war bisher, welche Parameter für eine Abnahme des Fettgehalts am vielversprechendsten sind. Ein systematischer Review hat sich die vorhandene Literatur genauer angesehen (1).

Analysiert wurden 21 randomisierte Kontrollstudien mit insgesamt 1530 Patienten. Alle Studien beinhalteten einen Vergleich von progressivem Ausdauertraining mit Krafttraining oder Training mit herkömmlicher Behandlung oder Bewegung plus Diät mit reiner Ernährungsumstellung. Dabei wurden intrahepatisches Fett, Körpergewicht, BMI, freie Fettsäuren (FFAs), Leberenzyme, Lipide und kardiorespiratorische Fitness (VO2max) untersucht.

Fettleber: Schon wenige Wochen Training helfen

Wenngleich die Trainingsprogramme in den Studien sich in Intensität, Häufigkeit, Dauer und Art stark voneinander unterschieden, wurde offensichtlich, dass ein kombiniertes Ausdauer-Krafttraining innerhalb von nur vier Wochen das intrahepatische Fett signifikant und mit großer Effektstärke reduzieren kann, sofern der Gesamtenergieverbrauch 10 000 Kilokalorien übersteigt. Bereits ein Training von wenigen Wochen zeigt somit messbare Auswirkungen auf die Leber. Auch die Menge der freien Fettsäuren nahm durch Bewegungsintervention signifikant ab. Unbeeinflusst vom Training blieben hingegen die Leberenzyme (Alanin Aminotransferase, Aspartat-Aminotransferase, γ-Glutamyl Transpeptidase) und das Insulin. Die Aussagen zu Körpergewicht und BMI sind in den Studien sehr heterogen.

Die Autoren fassen zusammen, dass der Kalorienverbrauch der auslösende Faktor für die Verbesserung der Situation in der Leber ist, auch wenn sich Körpergewicht und BMI nicht ändern. Insgesamt profitieren Menschen mit einer Fettleber sehr von Sport und Bewegung, weil auch die Gefäß- und Herzfunktion sowie die Sauerstoffaufnahmekapazität positiv beeinflusst werden und sich dadurch die glykämische Kontrolle verbessert.

■ Hutterer C

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Quellen:

  1. Smart NA, King N, McFarlane JR, Graham PL, Dieberg G. Effect of exercise training on liver function in adults who are overweight or exhibit fatty liver disease: a systematic review and meta-analysis. Br J Sports Med. 2018; 52: 834-843. doi:10.1136/bjsports-2016-096197