Prostatakrebs: Sport verringert Nebenwirkungen der Strahlentherapie

In einer Metaanalyse mit sechs randomisiert kontrollierten Studien zeigte sich Sport während einer Strahlentherapie im Rahmen einer Behandlung von Prostatakrebs als günstig, um körperliche Funktionen (kardiovaskuläre Fitness, Muskelfunktionen) zu erhalten und die Harnwege betreffende Nebenwirkungen zu verringern. Strahlentherapie ist bei Prostatakrebs eine effektive und weit verbreitete Behandlungsmethode. Bei manchen Männern führt sie jedoch zu sexueller Dysfunktion und Einschränkungen der Blasen- und Darmfunktion, was die psychische Gesundheit und Lebensqualität der Patienten stark beeinträchtigen kann. Aufgrund der belastenden Nebenwirkungen verringern viele Prostatakrebs-Patienten während einer Strahlentherapie ihre sportliche Aktivität.

Dass dies nicht nötig und, vor allem mit Blick auf die körperlichen Einschränkungen, sogar ungünstig ist, zeigte nun eine aktuell erschienene Metaanalyse (1). 391 Patienten mit Prostatakrebs in den Stadien I bis IV wurden ausgewertet. Die Sportinterventionen wurden entweder zu Hause, unter Betreuung in einer Klinik oder in einer Kombination aus beidem durchgeführt. Die Programme dauerten in den meisten Untersuchungen vier bis acht Wochen, jedoch auch bis zu 24 Wochen. Durchgeführt wurde entweder aerobes Training (Gehen, Radfahren bei 60 bis 70 Prozent der altersbasiert geschätzten maximalen Herzfrequenz, 65 Prozent der Herzfrequenzreserve oder 50 bis 75 Prozent der V̇O₂max), Krafttraining (60 bis 75 Prozent des Einwiederholungsmaximums, oder 4 bis 6 auf der Borg-Skala) oder eine Kombination aus beiden. In einer Studie bestand die Intervention aus hochintensivem Training (HIIT).

In der gepoolten Auswertung zeigte sich ein signifikanter Effekt von körperlichem Training auf kardiovaskuläre Fitness (SMD: 0,83; 95 Prozent KI: 0,31 – 1,36; p < 0,01) und Muskelfunktionen (SMD: 1,30; 95 Prozent KI: 0,53 – 2,07; p < 0,01). Daneben zeigte sich, dass die Harnwege betreffende Nebenwirkungen signifikant zurückgingen (SMD: -0,71; 95 % KI: -1.25 – -0.18; p < 0,01). Keine signifikante Verbesserung wurde hingegen auf hormonelle Nebenwirkungen, Schlafprobleme und Depression beobachtet.

■ Hutterer C

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