Sport schützt das Herz nach einer Strahlentherapie

Eine Strahlentherapie nach der Operation soll das Rückfallrisiko bei Brustkrebspatientinnen minimieren. Allerdings hat diese Therapieform auch Nebenwirkungen, die u. a. das Herz betreffen können. Wissenschaftler verglichen die Daten zu akuten Herzerkrankungen von 1015 Brustkrebspatientinnen mit denen von 8120 Frauen ohne Brustkrebserkrankung, die hinsichtlich Alter, Begleiterkrankungen und Rauchen angeglichen wurden (1). Die Nachbeobachtungszeit betrug 6,1 ± 3,0 Jahre. Das Ergebnis: Brustkrebspatientinnen mit Strahlentherapie waren nur dann nicht häufiger als Frauen aus der Allgemeinbevölkerung von akuten Herzerkrankungen betroffen, wenn sie regelmäßig Sport trieben. Brustkrebspatientinnen, die keinen Sport trieben oder unter einer Behinderung litten, hatten hingegen ein erhöhtes Risiko.

Die Wissenschaftler folgerten daraus, dass Frauen mit Brustkrebs nach Strahlentherapie ihr Risiko für Herzerkrankungen auf das normale Niveau (d. h. das Niveau der Allgemeinbevölkerung) senken können, wenn sie sich regelmäßig bewegen. Unklar ist bisher jedoch, wie viel Bewegung in welcher Intensität sein muss, um Effekte auf das Risiko für Herzerkrankungen zu haben. Dies muss in weiteren Studien herausgefunden werden.

Eine ähnliche große Untersuchung des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg hatte 2018 Daten von annähernd 350 000 Patientinnen aus US-amerikanischen Krebsregistern ausgewertet, die in den Jahren 2000 bis 2011 an Brustkrebs erkrankt und daraufhin mit einer Strahlen- oder Chemotherapie behandelt worden waren. Die Auswertung hatte gezeigt, dass bei geeigneter Therapieauswahl und engmaschigen Kontrollen Nebenwirk­ungen auf das Herz frühzeitig erkannt werden und auf diese Weise ebenfalls das Risiko für Herzerkrankungen bei oder nach einer Strahlentherapie gesenkt werden kann (2).

■ Hutterer C

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