Über 60-jährige Triathleten besonders häufig vom plötzlichen Herztod betroffen
Todesfälle durch Herzstillstand oder plötzlichen Herztod treten in vielen Sportarten auf. Eine aktuelle Auswertung untersuchte entsprechende Ereignisse beim Triathlon (1). Die Auswertung von Teilnehmerdaten an Triathlonrennen in den USA zwischen 1985 und 2016 ermittelte 135 plötzliche Todesfälle, Herzstillstände mit erfolgreicher Reanimation sowie traumatische Todesfälle. Das Durchschnittsalter der Opfer lag bei 46,7 (± 12,4) Jahren; 85 Prozent waren Männer. Die meisten plötzlichen Todesfälle und Herzstillstände ereigneten sich beim Schwimmen (90 Fälle), gefolgt von Laufen (15 Fälle), der Phase direkt nach dem Rennen (8 Fälle) und Radfahren (7 Fälle). 15 traumaassoziierte Todesfälle ereigneten sich auf der Radstrecke.
Die Auswertung zeigte, dass das Risiko für einen plötzlichen Tod oder Herzstillstand mit dem Alter signifikant ansteigt: Für Männer über 60 Jahre lag die Inzidenz mit 18,6/100 000 Teilnehmern besonders hoch. Im Vergleich dazu lag die Inzidenz bei Triathleten über alle Altersgruppen bei 2,4/100 000, bei Triathletinnen bei 0,74/100 000. Kaum Einfluss auf das Risiko für einen Herzstillstand oder plötzlichen Tod hatte die Triathlondistanz. Die Häufigkeit war auf Kurz- (Olympischen), Mittel- und Langdistanzen (Ironman) in der gleichen Größenordnung (ca. 1,5 pro 100 000 Teilnehmer). Autopsien ergaben, dass bei 44 Prozent der Sportler eine klinisch unauffällige, aber relevante kardiovaskuläre Erkrankung vorlag. Am häufigsten handelte es sich um die Koronare Herzkrankheit (KHK) sowie Kardiomyopathien.
Die Ergebnisse betonen die Wichtigkeit von regelmäßigen sportmedizinischen Untersuchungen. Besonders ältere Athletinnen und vor allem Athleten sollten in regelmäßigen Abständen durchgecheckt werden, auch wenn keine subjektiven Beschwerden vorliegen.
■ Hutterer C
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Quellen:
Harris KM, Creswell LL, Haas TS, Thomas T, Tung, M, Isaacson E, Garberich RF, Maron BJ. Death and Cardiac Arrest in U.S. Triathlon Participants, 1985 to 2016: A Case Series. Ann Intern Med. 2017; 167: 529-535. doi:10.7326/M17-0847