Schulsport-Programme verbessern kardiorespirato­rische Fitness von Kindern

Schulsport-Programme verbessern kardiorespirato­rische Fitness von Kindern
© Robert Kneschke / fotolia

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für Kinder täglich ein Minimum von 60 Minuten moderater bis intensiver Bewegung. Schon im Kindesalter dient körperliche Aktivität der kardiorespiratorischen Fitness und damit der Vorbeugung von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sowie der Gesundheit allgemein. Doch 85 Prozent der Kinder in Europa bewegen sich weniger als empfohlen. Die Folgen sind nicht zuletzt Übergewicht und Fettleibigkeit bereits im frühen Alter. Da die meisten Kinder einen Großteil ihrer Zeit in der Schule verbringen und dort Sportanlagen und Spielmöglichkeiten vorhanden sind, stellt sich die Frage, ob und in welchem Umfang die Schule zur Steigerung der täglichen körperlichen Aktivität durch Schulsport-Programme beitragen kann.

Die vorliegende Metaanalyse von 20 randomisierten Kontrollstudien hat untersucht, welche Effekte schulische Sportprogramme auf die Fitness von Kindern zwischen 3 und 12 Jahren haben. Daten von 7287 Kindern (3683 in Interventionsgruppen, 3604 in Kontrollgruppen) wurden herangezogen. Betrachtet wurden nur praktische körperliche Interventionen (Aktivitäten, Spiele). Diese mussten nicht unbedingt eine gesamte Unterrichtseinheit umfassen, sondern konnten auch als Pausenaktivität oder Unterbrechung während der Schulstunden stattfinden.

Die Programme mit aeroben Aktivitäten wie Rennen, Ballspielen, Seilspringen, Tanzen oder Klettern führten zu einer signifikanten Verbesserung der kardiorespiratorischen Fitness, wenngleich der Effekt relativ klein war. Die VO2max verbesserte sich im Mittel um 1,3 ml/kg/min (ca. 3,3 Prozent). Die Autoren betonen, dass selbst dieser kleine Effekt Beachtung finden sollte, da ein Querschnitt der Bevölkerung betrachtet wurde und auch ein kleiner Effekt auf die kardiorespiratorische Fitness in jungen Jahren große Auswirkungen auf die Gesundheit der Gesamtbevölkerung haben könne. Bei Analyse der Subgruppen zeigte sich, dass der Effekt bei Mädchen stärker war als bei Jungen.

■ Hutterer C

Ähnliche Beiträge zum Thema finden Sie weiter unten!

Quellen:

  1. Pozuelo-Carrascosa DP, García-Hermoso A, Álvarez-Bueno C, Sánchez-López M, Martinez-Vizcaino V. Effectiveness of school-based physical activity programmes on cardiorespiratory fitness in children: a meta-analysis of randomised controlled trials. Br J Sports Med. 2018; 52: 1234-1240. doi:10.1136/bjsports-2017-097600