Atemmuskulaturtraining mit einem App-basierten Trainingsgerät verbessert Kurzatmigkeit nach SARS-CoV-2-Infektion
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Design der Studie
Kurzatmigkeit ist ein häufiges Symptom bei Personen mit Post-Covid-Syndrom (PCS). Ziel dieser Studie war die Evaluation therapeutischer Effekte eines App-gestützten Atemmuskulaturtrainings bei PCS-assoziierter Kurzatmigkeit im Rahmen einer randomisiert kontrollierten Interventionsstudie.
Methode
16 Patienten (Alter 32,0±16,1 Jahre, weiblich N=9) mit persistierender Kurzatmigkeit nach SARS-CoV-2-Infektion wurden nach Ausschluss einer kardialen oder pulmonalen Organpathologie in zwei Gruppen randomisiert. Eine Gruppe begann sofort mit dem Atemmuskeltraining (IfG), die zweite Gruppe begann das Training nach einer Kontrollphase von einem Monat (IsG). Das Atemmuskeltraining wurde mit einem kommerziell erhältlichen Trainingsgerät und App-basierten Trainingsplänen durchgeführt. Die Schwere der Atemwegssymptome wurde mit dem St. Georges Respiratory Questionnaire (SGRQ) gemessen. Ventilationsparameter und maximale Sauerstoffaufnahme (V˙O2peak) wurden mittels kardiopulmonalem Belastungstest (CPET) erfasst.
Ergebnisse und Diskussion
15 Patienten beendeten die Studie. Während der Kontrollphase (IsG) verbesserten sich weder Symptome noch CPET-Ergebnisse, wobei die maximale Ventilation signifikant abnahm. Das Atemmuskeltraining führte zu einer signifikanten Verbesserung der subjektiven Symptome (SGRQ-Reduktion: -11,4±8,3 Punkte), des subjektiven Gesundheitszustands (12,5±11,5%) und der maximalen Ventilation. Die körperliche Belastbarkeit und V˙O2peak nahmen bei Patienten mit niedrigem V˙O2peak-Wert bei Studieneinschluss signifikant zu. Der verwendete Atemmuskulaturtrainer und die App-Anleitung war wahrscheinlich aufgrund der einfachen Verwendung des Geräts und der gut ausgeführten Anleitung mit einer hohen Einhaltung der täglichen Trainingsempfehlungen durch die Patienten verbunden.
Was ist neu und relevant?
Die Studie zeigt klinisch relevante Effekte auf die subjektiv empfundene Symptomatik und die empfundene Krankheitslast durch in Eigenregie durchgeführtes Atemmuskulaturtraining. Obwohl die Pathophysiologie des Post-Covid-Syndroms weiterhin unklar ist, kann hiermit zumindest eine Besserung der assoziierten Kurzatmigkeit erreicht werden.
Methodische Limitationen
Die Aussagekraft der Ergebnisse dieser Studie ist durch die geringe Stichprobengröße begrenzt. Dies wurde teilweise durch ein Cross-Over-Studiendesign und die klar definierte Studienkohorte behoben.
Schlussfolgerungen für die Praxis
Fakt 1: Ein tägliches Atemmuskulaturtraining in Eigenregie kann die Symptomkontrolle bei Post-Covid assoziierter Kurzatmigkeit deutlich verbessern.
Fakt 2: Bei Patienten mit niedriger Leistungsfähigkeit kann durch Atemmuskulaturtraining eventuell sogar eine Steigerung der Leistungsfähigkeit in der Spiroergometrie erreicht werden.
■ Kirsten J, Jerg A, Matits L, Zorn J, Mentz L, Schulz SVW, Steinacker JM