Gastrointestinale Funktionsstörungen durch exzessive Anstrengung?
Mäßige Bewegung kann sich positiv auf Funktionsstörungen des Gastrointestinaltrakts oder entzündliche Darmerkrankungen auswirken. Der großflächige Trend zu Ausdauersportarten wie etwa Triathlon-Wettkämpfe hat jedoch in den letzten Jahren die Notwendigkeit ergeben, auch negative Begleiterscheinungen exzessiver Daueranstrengung genauer in den Blick zu nehmen. Eine australische Studie (1) hat nun untersucht, warum große sportliche Anstrengung gastrointestinale Funktionsstörungen auslösen kann. Die Analyse berücksichtigte Publikationen, die durch körperliche Belastung induzierte Symptome wie zum Beispiel gesteigerte Permeabilität, Darmschädigungen, Endotoxämie, beeinträchtigte Magenentleerung, eine verlangsamte Dünndarmpassage oder Malabsorption thematisierten. Obwohl die Prävalenz solcher Funktionsstörungen letztlich eher niedrig ist, können sie jeden Sportler treffen und sollten deshalb durchaus im Auge behalten werden, damit im Ernstfall sofort die richtige Spur verfolgt wird.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass für »magen- und darmempfindlich« veranlagte Sportler die Grenze der noch verträglichen Belastung bei einer Trainingsdauer von etwa zwei Stunden bei einem VO2max von 60 Prozent zu liegen scheint. Oberhalb dieser Werte können sich aus verschiedenen Gründen negative gastrointestinale Störungen manifestieren, die aber reversibel sind. Die Autoren der Studie empfehlen, Sportler, die während übermäßiger körperlicher Belastung gastrointestinale Symptome entwickeln, einer umfassenden Darmuntersuchung zu unterziehen und das Trainingsmanagement entsprechend anzupassen. Vorbeugend sei auch auf eine ausreichende Hydratation, eine genügende Aufnahme hochwertiger Kohlenhydrate während des Trainings, strategische Nahrungsergänzung sowie die Vermeidung von NSAR zu achten.
■ Kura L
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Quellen:
Costa RJS, Snipe RMJ, Kitic CM, Gibson PR. Systematic review: exercise-induced gastrointestinal syndrome – implications for health and intestinal disease. Aliment Pharmacol Ther. 2017; 46: 246–265. doi:10.1111/apt.14157