Bewegung gegen chronischen Schmerz bei älteren Patienten

Bewegung gegen chronischen Schmerz bei älteren Patienten
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Ein inaktiver Lebensstil rächt sich früher oder später auf vielen Ebenen, das ist längst Fakt. Besonders fatal gestaltet sich dies aber bei älteren Menschen mit chronischen Schmerzen. Um weiteres Leid zu vermeiden, bewegt sich diese Patientengruppe dann nämlich erfahrungsgemäß noch weniger und gerät damit in eine unheilvolle Abwärtsspirale. Dass sich Schmerzzustände im Alter schnell chronifizieren, liegt an der immer schwächer werdenden endogenen Schmerzmodulation.

Schon frühere Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Bewegung solchen Dysbalancen vorbeugen und sogar bestehende chronische Schmerzsyndrome bessern kann. Doch anders als bei jüngeren Patienten ist physische Aktivität bei Älteren deutlich seltener Teil der Behandlungsstrategie. Eine Studie der Purdue University, Indianapolis, hat jetzt Ergebnisse vorgelegt, die zu einem Umdenken führen könnten und sollten (1).

Das Team um Kelly Naugle stellte zunächst eine Kohorte aus 51 gesunden Erwachsenen mit einem Durchschnittsalter von 68,5 Jahren zusammen. Die 21 männlichen und 30 weiblichen Probanden unterzogen sich verschiedenen Summations- und konditionierten Schmerzmodulationstests. Bei der Auswertung wurde dann ein besonderer Fokus auf die »bewegte Vorgeschichte« der Teilnehmer gelegt. Das Ergebnis war signifikant: Alle Teilnehmer, die täglich moderate bis ausgiebige körperliche Aktivität gewohnt waren, zeigten bei den Tests ein deutlich geringeres Schmerzempfinden. Die Ergebnisse belegen, dass gerade ältere Chroniker, deren endogene Schmerzmodulation sowieso störanfälliger ist, zu jedem Zeitpunkt ihrer persönlichen Schmerzgeschichte von verordneter physischer Aktivität profitieren können.

■ Kura L

Quellen:

  1. Naugle KM, Ohlman T, Naugle KE, Riley ZA, Keith NR. Physical activity behavior predicts endogenous pain modulation in older adults. Pain. 2017; 158: 383-390. doi:10.1097/j.pain.0000000000000769