Tanzen höchst effektiv gegen Übergewicht

Tanzen höchst effektiv gegen Übergewicht
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Wer übermäßiges Körperfett loswerden will (oder auf Anraten des Arztes muss), sollte nicht nur die tägliche Kalorienzufuhr reduzieren, sondern sich auch regelmäßig bewegen. Doch jahrelange Inaktivität macht träge und nicht jeder Übergewichtige kann sich zum weithin empfohlenen Ausdauer- und Kraftsport motivieren. Eine chinesische Metaanalyse hat sich deshalb mit der Frage befasst, ob auch Tanzen als sportliche Bewegungsform dabei helfen kann, den Körperfettanteil zu reduzieren (1).

In die Analyse flossen 10 Studien mit einer Gesamt-Teilnehmerzahl von 646 adipösen Probanden ein (ca. 1/5 Männer; Alter 48,22 ± 5,01 Jahre; BMI ≥24 kg/m2 oder alternativ Körperfettanteil bei Frauen >25 und bei Männern >20 Prozent). 321 von ihnen hatte an Tanz-Interventionen teilgenommen, der Rest waren Personen mit normalem Lebensstil und mittelmäßiger physischer Aktivität, die als Kontrollgruppe dienten. Die Interventionen bestanden jeweils aus einem Tanztraining (Minimaldauer: 4 Wochen, Maximaldauer: 12 Monate), das zwei- bis dreimal wöchentlich für mindestens 40 Minuten durchgeführt wurde. Unter den Tanzsportarten waren etwa Zumba, Step Aerobic, Cheerleading oder Latin Dance. Primäres Ergebnis waren Veränderungen der Körperzusammensetzung, gemessen in Körpergewicht, Body Mass Index (BMI), Taillenumfang, Waist-Hip-Ratio, Fettmasse (in Prozent vom Körpergewicht) sowie reiner Fettmasse (in kg). In Untergruppenanalysen wurden u. a. Zusammenhänge mit dem Alter, der Interventionsdauer und den einzelnen Tanzformen („normaler“ vs. kreativer Tanz) betrachtet.

Das Ergebnis der Analyse belegt klar die Eignung von Tanzen als Bewegungsmaßnahme gegen Übergewicht. Die wesentlichen primären Studienziele sind signifikant:

– Gewicht: median -1,92 kg (95%-KI: -3,3 bis -0,54; p=0,006)

– BMI: -1,03 kg/m(95%-KI: -1,63 bis -0,4]; p=0,0006)

– Taillenumfang: -2,95 cm (95%-KI: -4,57 bis -1,33; p=0,0004)

– Körperfettanteil: -2,23 % (95%-KI: -3,2 bis -1,25; p<0,00001)

– Fettmasse: -1,58 kg (95%-KI: -2,6 bis -0,57; p=0,002)

Lediglich bei der Waist-Hip-Ratio gab es für die Tanzenden mit einem Minus von 0,06 keine statistisch signifikanten Unterschiede (95%-KI: -0,22 bis 0,11; p=0,51).

In der Subgruppenanalyse zeigte sich, dass Aerobic Fitness Dance die größten Effekte auf Körpergewicht, BMI, Fettanteil und Fettmasse hatte. Außerdem waren die positiven Auswirkungen bei Interventionen mit einer Dauer von mehr als drei Monaten deutlich höher. Personen unter 45 Jahre verloren mehr Gewicht.

Die Studienautoren führen einen Teil dieser Erfolge auch auf den Spaßfaktor zurück, denn die tanzenden Teilnehmer blieben erstaunlich kontinuierlich am Training und brachen ihre jeweilige Intervention seltener ab, als man es aus ähnlichen Studien mit anderen Sportarten kennt.

■ Kura L

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Quellen:

  1. Zhang Y, Guo Z, Liu Y, Zhou Y, Jing L. Is dancing an effective intervention for fat loss? A systematic review and meta-analysis of dance interventions on body composition. PLoS One. 2024; 19: e0296089. doi:10.1371/journal.pone.0296089