Sonnenbrillen: Das Auge im Blick
Sonnenbrillen sind nicht nur schickes Accessoire, sondern erfüllen im besten Fall einen wichtigen Zweck: Sie schützen die Augen vor kurz- und langfristigen Schäden, die durch die energiereiche Strahlung der Sonne entstehen können. Darauf sollten Ärzte, vornehmlich Sportärzte, sowie Optiker ihre Patienten und Kunden hinweisen. Die Sonneneinstrahlung ist durch das Ozonloch auch in unseren Breiten intensiver geworden, als das vor einigen Jahrzehnten der Fall war. Zudem wissen wir heute mehr über mögliche Schädigungen, die durch Sonnenlicht an den Augen entstehen können. Der längere Aufenthalt in der Sonne, z. B. bei Landwirten oder beim Sport, erfordert besondere Sorgfalt bei der Beratung und Betreuung. Das Spektrum der Sonne (Abb. 1) reicht von kurzwelligem ultraviolettem Licht (UV) bis zu langwelligem Infrarotlicht; der sichtbare Teil reicht von Violett bis Rot. Die einzelnen Wellenlängen verursachen an oder in den Augen sehr unterschiedliche Probleme bzw. Schäden.
Von UV bis Infrarot
Kurzwellige Ultraviolett-Strahlen dringen unterschiedlich tief ins Auge ein (Abb. 2). Sie schädigen vor allem die Hornhaut bis hin zu stark schmerzhaften Veränderungen mit Lichtscheu und Tränen über Stunden sowie Bindehautentzündungen, wie wir sie von Kurzschlüssen als sogenannte Stromschlag-Verblitzungen kennen und wie sie auch beim Schweißen auftreten (Abb. 2). Je langwelliger die Strahlen, umso tiefer dringen sie in die Augen ein und verursachen auch Schäden an Linse und Netzhaut. Ab 300 nm dringen die Lichtstrahlen in die Augenlinse ein und stellen eine Gefahr für diese und die Netzhautstrukturen, vor allem die Makula, dar (Abb. 2). Bei Erwachsenen hält die verdichtete Augenlinse blaue Strahlen weitgehend davon ab, tiefer ins Auge einzudringen. Die langwelligeren Lichtanteile können bei längerer Exposition die Augenlinse trüben und zum Grauen Star führen. Somit gilt es, durch eine Sonnenbrille sowohl die kurzwelligen Strahlungen ganz vom Auge fernzuhalten als auch die Intensität der langwelligeren zu mindern.