Positive Korrelation zwischen körperlicher Fitness und Hirnvolumen

Positive Korrelation zwischen körperlicher Fitness und Hirnvolumen
© Jezper / AdobeStock

Forscher der Uni Greifswald untersuchten im Rahmen der SHIP-Studie (Study of Health in Pomerania) 2103 Probanden (mittleres Alter: 52 Jahre) nach einem Fahrradergometer-Test, bei dem die maximale Sauerstoffaufnamekapazität bestimmt wurde. Zudem wurde per MRT das Gehirn vermessen. Die Wissenschaftler fanden einen positiven Zusammenhang zwischen körper­licher Leistungs­fähigkeit und Hirnvolumen – je besser die Fitness, desto größer das Gesamtvolumen und die Graue Sub­stanz. Nicht nur das Gehirn-Gesamtvolumen war bei fitten Personen größer, auch einzelne Teile wie der Hippocampus, Teile des Temporallappens, des orbitofrontalen und cingulären Kortexwiesen größere Volumina auf.

Die Ergebnisse stützen die Hypothese, dass kardiorespiratorische Fitness in Zusammenhang mit einer verbesserten Gehirngesundheit stehen und zu einem verlangsamten altersbedingten Abbau der Hirnmasse beitragen könnte. Einen kausalen Zusammenhang liefert die Studie jedoch nicht, wie die Autoren betonen. Über die VO2max-Messung wurde nur der Ist-Zustand erfasst. Die sportliche Historie der Teilnehmer wurde nicht erhoben. Die Stärke dieser Untersuchung liegt in der großen Teilnehmerzahl und dem breiten Bevölkerungsquerschnitt, der abgebildet wird.+

Der Zusammenhang zwischen Fitness und Hirnvolumen war nicht nur bei jungen, sondern auch bei älteren Erwachsenen zu beobachten. Besonders im Hinblick auf die steigende Lebenserwartung und die zunehmende Zahl an Demenzerkrankungen, sind diese Ergebnisse interessant: »Dies deutet darauf hin, dass die Förderung körperlicher Fitness vielleicht sogar in späten Lebensjahren dazu beitragen könnte, Hirnmasse zu erhalten und somit auch im Kopf möglichst lange fit zu bleiben«, betont Prof. Hans Jörgen Grabe, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Greifswald.

■ Hutterer C

Ähnliche Beiträge zum Thema finden Sie weiter unten!

Quellen:

  1. Wittfeld K, Jochem C, Dörr M, Schminke U, Gläser S, Bahls M, Markus MRP, Felix SB, Leitzmann MF, Ewert R, Bülow R, Völzke H, Janowitz D, Baumeister SE, Grabe HJ. Cardiorespiratory Fitness and Gray Matter Volume in the Temporal, Frontal, and Cerebellar Regions in the General Population. Mayo Clin Proc. 2020; 95: 44-56. doi:10.1016/j.mayocp.2019.05.030