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Physiotherapie bei Meniskusriss einer OP ebenbürtig

Physiotherapie bei Meniskusriss einer OP ebenbürtig
© Andrey Popov / fotolia

Ein internationales Orthopäden-Team um Victor A. van de Graaf hat 321 Patienten mit partiellem nicht obstruktivem Meniskusriss (überwiegend degenerativ) entweder einer partiellen arthroskopischen Meniskektomie oder einer achtwöchigen Physiotherapie unterzogen. Während der zweijährigen Nachbeobachtungszeit hat sich die Physiotherapie als nicht unterlegen erwiesen (1). Zu einem ähnlichen Ergebnis waren bereits sechs andere randomisierte Studien mit Meniskusriss-Patienten gekommen.

Teilgenommen hatten Patienten zwischen 45 und 70 Jahren (bei Studienbeginn) mit einem im MRT bestätigten, aber nicht dislozierten Meniskusriss ohne Blockaden, maximal mittelgradiger Arthrose (max. Grad 3) und ohne vorangegangene Operation am verletzten Knie. Die Gelenkfunktion verbesserte sich in beiden Gruppen – in der Meniskektomie(OP)-Gruppe etwas deutlicher als in der Physiotherapie(PT)-Gruppe. Der Knieschmerz unter Belastung nahm ebenfalls in der OP-Gruppe etwas stärker ab als in der PT-Gruppe. Das Körpergewicht hat offenbar einen Einfluss auf das Ergebnis: Adipöse Patienten proftierten stärker von einer OP als andere Gewichtsklassen.

Trotz dieser vergleichbaren Ergebnisse war beinahe jeder Dritte (29 Prozent) der PT-Gruppe mit den Ergebnissen unzufrieden und unterzog sich nachträglich der partiellen arthroskopischen Meniskektomie. Das Outcome verbesserte sich dadurch jedoch nicht.

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