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Fortsetzung Orthomolekulare Medizin – Vorsicht ist geboten

Erhöhter Verbrauch bei Sportlern

Bei Sportlern wird der durch die körperliche Aktivität auftretende höhere Verbrauch von Nährstoffen als Grund angeführt, um auf Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen. So soll die Orthomolekulare Medizin unter anderem die Regeneration beschleunigen, die Wundheilung und Immunabwehr verbessern, die Blutgerinnung regulieren und Muskelkater und -schmerzen lindern. So wünschenswert das alles klingt: Belege für den Nutzen der Methode sind rar. Im Gegenteil haben inzwischen mehrere Studien ergeben, dass hohe Dosierungen/Überdosierungen von Vitaminen (Vitamin A, E, C, B6) gesundheitsschädliche Folgen haben könnten.

Dennoch verwenden viele Sportler regelmäßig Multivitamin- und -mineralpräparate. Grundsätzlich scheint es jedoch so zu sein, dass das »Mehr« an Essen durch den ebenfalls gesteigerten Energiebedarf einem Nährstoffmangel weitgehend entgegenwirkt. Noch immer ist nicht klar, in welchem Maße z. B. der oxidative Stress bei Leistungssportlern erhöht ist. Gezeigt wurde allerdings, dass eine den Bedarf übersteigende Supplementierung bei intensiver sportlicher Aktivität unerwünschte Effekte wie etwa gesteigerte Infektanfälligkeit zur Folge haben kann.

Ernährungsexperten, z. B. des Deutschen Olympischen Sportbundes, geben auch zu bedenken, dass mit der Einnahme die Gefahr ansteigt, unerlaubte Mittel zu sich zu nehmen, die in den Präparaten undeklariert enthalten sein können. Sie empfehlen daher, Präparate nur nach einer detaillierten klinisch-chemischen Analyse und einer resultierenden Empfehlung des Arztes einzunehmen und zusätzlich nur Präparate zu verwenden, die auf der »Kölner Liste« zu finden sind. Hier finden sich Produkte, die darauf getestet wurden, keine dopingrelevanten Zusätze zu enthalten.

■ Hutterer C

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Quellen:

  1. Nieß AM, Striegel H, Hipp A, Hansel J, Simon P. Zusätzliche Antioxidanziengabe im Sport – sinnvoll oder unsinnig? Dtsch Z Sportmed. 2008; 59: 55-61.