Orthesen bei Plantarfasziitis nicht überlegen
Die Evidenz für die Behandlungsmöglichkeiten bei Fußsohlen-Fersen-Schmerzen ist begrenzt. Einige Studien zeigten, dass die Beschwerden bei rund 80 Prozent der Patienten innerhalb von zwölf Monaten von alleine verschwinden. Andere Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass mehr als 40 Prozent der Patienten auch nach zwei Jahren noch Beschwerden haben. Da das Leidenspotenzial und die Einschränkungen der Lebensqualität bei den Betroffenen hoch sind, gibt es von Patienten- und Arztseite den starken Wunsch nach wirksamen Behandlungsmethoden. Die häufigsten verschriebenen Therapien bei Plantarfasziitis sind Einlagen und Orthesen, Taping, Dehnungs- und Kräftigungsübungen, antiinflammatorische Medikamente, extrakorporale Stoßwellentherapie und Kortison-Injektionen.
Eine Metaanalyse (1) von 20 Studien, in denen acht unterschiedliche Orthesen getestet worden waren, hatte nun zum Ziel, die Effektivität von Orthesen in der Behandlung von Fußsohlen-Fersen-Schmerzen zu bewerten und sie teilweise mit anderen Therapieoptionen (Dehnungsübungen, Einlagen oder Abwarten) zu vergleichen. Über alle Studien hinweg waren Orthesen weder bei der Betrachtung der Schmerzen noch bei der Funktion anderen Maßnahmen überlegen. Vorgefertigte und sogar maßgefertigte Orthesen schnitten im Hinblick auf Schmerzen nicht besser ab als Schein-Orthesen. Obwohl Studien immer wieder positive Effekte zeigen, weisen die Autoren darauf hin, dass die Ergebnisse eher dafür sprächen, einfachere und preiswertere Verfahren zu bevorzugen, wenngleich es auch hierfür keine ausreichende Evidenz gäbe. Die Heterogenität der Studien lässt keine eindeutige Bewertung zu.
■ Hutterer C
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Quellen:
Rasenberg N, Riel H, Rathleff MS, Bierma-Zeinstra SMA, van Middelkoop M. Efficacy of foot orthoses for the treatment of plantar heel pain: a systematic review and meta-analysis. Br J Sports Med. 2018. doi:10.1136/bjsports-2017-097892