Laufen hemmt das Tumorwachstum bei Mäusen
Es ist allgemein bekannt, dass Laufen bzw. körperliche Aktivität das Erkrankungs- und das Rückfallrisiko einiger Krebserkrankungen senken kann. Pedersen et al. versuchten herauszufinden, welche molekularbiologischen Mechanismen hinter diesem schützenden Effekt des Laufens stecken. Dazu wurden die mit Krebszellen oder krebserregenden Substanzen versehenen Mäuse entweder in eine Laufgruppe (ca. 4–7 km/Tag) und eine Kontrollgruppe aufgeteilt. Bei den aktiven Mäusen konnte eine bemerkenswerte Reduktion des Tumorwachstums sowie der Tumorinzidenz gegenüber den Mäusen ohne Lauftraining beobachtet werden.
Der positive Effekt der körperlichen Aktivität wurde in dieser Studie speziell über Vorgänge des Immunsystems erklärt, welche wiederum über die laufvermittelte erhöhte Adrenalinausschüttung getriggert wurden. Das Adrenalin induzierte eine gesteigerte NK (natürliche Killerzellen)-Mobilisation sowie eine erhöhte IL-6 (Interleukin)-Mobilisation. IL-6 wiederum scheint die NK-Mobilisation und die Umverteilung der NK-Zellen hin zu den Tumoren positiv zu beeinflussen. Ob die Befunde auf den Menschen übertragbar sind, müssen weitere Studien zeigen.
■ Ulrich G
Quellen:
Pedersen L, Idorn M, Olofsson GH, Lauenborg B, Nookaew I, Hansen RH, Johannesen HH, Becker JC, Pedersen KS, Dethlefsen C, Nielsen J, Gehl J, Pedersen BK, Thor Straten P, Hojman P. Voluntary Running Suppresses Tumor Growth through Epinephrine- and IL-6-Dependent NK Cell Mobilization and Redistribution. Cell Metab. 2016; 23: 554-562. doi:10.1016/j.cmet.2016.01.011