Was bringt Wasser-HIIT für Menschen mit chronischen Erkrankungen?

Was bringt Wasser-HIIT für Menschen mit chronischen Erkrankungen?
© Georgiy Pashin / Adobe Stock

Fast alle Menschen mit chronischen Erkrankungen profitieren von sportlicher Betätigung. Hochintensives Intervalltraining (HIIT) ist dafür bekannt, besonders schnell gute Ergebnisse bezüglich der aeroben körperlichen Leistungsfähigkeit zu bringen. Leider ist jedoch ausgerechnet bei Chronikern die Adhärenz oft ungenügend, weil z. B. Bewegungsschmerzen, Müdigkeit oder Atemnot das Training erschweren. Eine Alternative ist Wasser-HIIT, das weniger belastend für die Gelenke ist und durch den natürlichen Auftrieb des Wassers Bewegungen zulässt, die bei landbasiertem HIIT nicht möglich wären.

Ein norwegisch-australisches Forscherteam hat in einer systematischen Überprüfung mit Metaanalyse untersucht, ob Wasser-HIIT für chronisch Kranke klassischem (landbasiertem) HIIT unterlegen ist oder ähnliche Ergebnisse bringt (1). Weitere Vergleichsgruppen trainierten moderat kontinuierlich im Wasser oder gar nicht. Sekundäres Studienziel war die Einhaltung der jeweiligen Trainingsprotokolle. Alle inkludierten Arbeiten thematisierten Interventionen von mindestens sechs Wochen Dauer; die Gesamtkohorte umfasste 868 Teilnehmer. Als hochintensiv galt das Wassertraining, wenn entweder eine Anstrengung von größer oder gleich 14 auf der BORG-Skala, eine maximale Herzfrequenz von 77 Prozent der prognostizierten maximalen Herzfrequenz oder eine VO2max von mehr als 64 Prozent des VO2-Spitzenwerts bzw. der maximalen Kapazität erreicht wurde. Die Patienten litten unter chronischen muskuloskelettalen, respiratorischen, kardiovaskulären, neurologischen und/oder Stoffwechsel­erkrankungen. Ihre Leistungsfähigkeit wurde per VO2max, 6-/12-Minuten- und Shuttle-Gehtests sowie submaximalen Fitnesstests erhoben.

Das Ergebnis: Wasser-HIIT erwies sich als moderat überlegen gegenüber moderat kontinuierlichem im Wasser sowie nicht unterlegen gegenüber landbasiertem HIIT. HIIT im Wasser erzielte also ebenso positive Effekte wie klassisches HIIT, wurde von den Probanden aber mit größerer Compliance (84 bis 100 Prozent) verfolgt. Unerwünschte Ereignisse traten kaum auf, was auf eine hohe Sicherheit der Trainingsform hinweist.

■ Kura L

Quellen:

  1. Bunæs-Næss H, Kvæl LAH, Nilsson BB, Heywood S, Heiberg KE. Aquatic high-intensity interval training (HIIT) may be similarly effective to land-based HIIT in improving exercise capacity in people with chronic conditions: a systematic review and meta-analysis. BMJ Open Sport Exerc Med. 2023; 9: e001639. doi:10.1136/bmjsem-2023-001639