Parkinson: Laufband-Training mit Perturbationen verbessert Mobilität

Parkinson: Laufband-Training mit Perturbationen verbessert Mobilität
© Robert Kneschke / fotolia

Die Evidenz dafür, dass Laufbandtraining Menschen mit Parkinson länger mobil erhält, nimmt zu. Die neuesten Daten dazu kommen aus dem Universitätsklinikum Erlangen: Bei 38 Patienten verbesserte ein achtwöchiges Laufbandtraining sowohl das Gangbild als auch das Gleichgewicht (1). Ein spezielles Training, bei dem das Laufband zusätzliche Kippbewegungen ausführte, wirkte dabei signifikant stabilisierender als das Laufen ohne solche Perturbationen. In die Studie wurden 43 Patienten aufgenommen. 38 Patienten im Alter zwischen 54 und 76 Jahren, darunter 27 Männer, hielten durch und absolvierten je zwei 30-minütige Trainingseinheiten pro Woche.

Weniger motorische Symptome

20 Teilnehmer nutzen das Laufband auf übliche Weise mit individueller Intensitätsanpassung, bei weiteren 18 kippte die Lauffläche zusätzlich leicht hin und her. Alle Patienten nahmen ihre Parkinson-Medikamente wie gewohnt weiter. Beim normalen Laufbandtraining gingen die motorischen Symptome der Krankheit (auf der Skala UPDRS-III) im Untersuchungszeitraum um durchschnittlich 4,1 Punkte zurück, beim Training mit zusätzlichen Kippbewegungen sogar um 6,7 Punkte. Bis zum Follow-up drei Monate später waren die Fortschritte in beiden Gruppen erhalten geblieben.

Gleichgewicht und Gangbild der Patienten hatten sich nur in der Gruppe mit Laufbandtraining plus Perturbationen signifikant verbessert. Dr. Heiko Gaßner, Erstautor der Studie, dazu: »Nächstes Ziel für die Etablierung dieses speziellen Trainings ist eine größere Langzeitstudie. Hier gilt es auch, die Trainingsbedingungen in Bezug auf die Intensität der Perturbationen und Anpassung an individuelle Voraussetzungen zu untersuchen mit dem Ziel, eine optimale Dosis-Wirkung-Beziehung für die Patienten zu erreichen.«

Dr. phil. Heiko Gaßner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Bewegungsanalyse, Abteilung für Molekulare Neurologie am Universitätsklinikum Erlangen
Dr. phil. Heiko Gaßner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Bewegungsanalyse, Abteilung für Molekulare Neurologie am Universitätsklinikum Erlangen © Foto-Seitz

■ Plaum P

Ähnliche Beiträge zum Thema finden Sie weiter unten!

Quellen:

  1. Gaßner H, Steib S, Klamroth S, Pasluosta CF, Adler W, Eskofier BM, Pfeifer K, Winkler J, Klucken J. Perturbation Treadmill Training Improves Clinical Characteristics of Gait and Balance in Parkinson’s Disease. J Parkinsons Dis. 2019 [epub ahead of print]. doi: 10.3233/JPD-181534