Regelmäßiges Kraft- und Sprinttraining fördert Knochengesundheit

Regelmäßiges Kraft- und Sprinttraining fördert Knochengesundheit
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Dass regelmäßige sportliche Betätigung durch den osteogenen Stimulus der Knochenstabilität zuträglich ist, wurde in mehreren Querschnitt- und Interventionsstudien belegt. Gerade für die Geriatrie ist das Thema also von großem Interesse. Was bisher noch fehlte, waren Langzeitstudien zur Frage, welche Trainingshäufigkeiten in welcher Intensität altersbedingtem Knochenabbau am besten entgegenwirken. Eine auf 10 Jahre angelegte Observationsstudie hat sich des Themas nun angenommen und dazu die Knochenqualität einer Kohorte von 69 männlichen trainings- und wettkampferfahrenen Sprintsportlern im Alter von 40 bis 85 Jahren untersucht (1). In einer früheren Studie hatte das internationale Autorenteam in derselben Kohorte bereits moderat positive Effekte auf die Knochengesundheit nach einer 20-wöchigen Intervention festgestellt. Die vorliegende Arbeit sollte diese Ergebnisse nun im Längsschnitt verifizieren.

Als aussagekräftige Parameter wurden jeweils zu Beginn und zu Ende des Follow-up-Zeitraums der Gesamtknochenmineralgehalt (BMC), die trabekuläre volumetrische Knochenmineraldichte (vBMD) sowie der Druckfestigkeitsindex der distalen respektive mittleren Tibia per Computertomografie bestimmt. Primärer Endpunkt der Studie waren die Ergebnisse dieser Knochenvariablen in den beiden Gruppen, die unterschiedlich oft und unterschiedlich intensiv trainierten. Gruppe A (n=36) erhielt auch im höheren Alter ein mindestens zweimal wöchentliches Sprint- und Krafttraining aufrecht und blieb im Wettkampf aktiv. Gruppe B (n=33) hatte zum Endpunkt nach ihrer hochaktiven Phase auf weniger als zweimal wöchentliches Kraft- und Sprinttraining umgestellt, betrieb kein Kraft- oder gar kein Training mehr, hatte auf Ausdauersport umgestellt oder befand sich in einer längeren Trainingspause.

Ergebnis: In der intensiv trainierten Gruppe A lagen alle Parameter für Knochengesundheit mit 2 bis 5 Prozent signifikant über denen der schlechter trainierten Gruppe B. Besonders positiv scheint sich im Alter fortgesetztes Sprint- und Krafttrining auf die trabekuläre vBMD der distalen sowie den posterioren BMC der mittleren Tibia auszuwirken.

■ Kura L

Quellen:

  1. Suominen TH, Alén M, Törmäkangas T, Degens H, Rittweger J, Heinonen A, Suominen H, Korhonen MT. Regular Strength and Sprint Training Counteracts Bone Aging: A 10-Year Follow-Up in Male Masters Athletes. JBMR Plus. 2021; 5: e10513. doi:10.1002/jbm4.10513