Positionspapier: Sportpsychiatrische und -psychotherapeutische Versorgung im Leistungssport

Zusammenfassung eines wissenschaftlichen Beitrags (Positionspapier) aus der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin (DZSM) mit Link zum englischsprachigen Originalartikel und Downloadmöglichkeit als PDF.

Positionspapier: Sportpsychiatrische und -psychotherapeutische Versorgung im Leistungssport
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Psychische Belastung im Leistungssport

Psychische Belastungen und Erkrankungen sind häufige Gesundheitsprobleme im Leistungssport. Die Förderung der psychischen Gesundheit und ein sicherer Umgang mit psychischen Beschwerden und Erkrankungen erfordern Fachpersonen mit einer entsprechenden Aus- und Weiterbildung. Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiater und -psychotherapeuten mit einer spezifischen Expertise (Sportpsychiater und -psychotherapeuten) sind aber bisher nicht fester Bestandteil in den Versorgungsstrukturen im Leistungssport. Im Verständnis der Komplexität des Leistungssports, des hohen zeitlichen Aufwandes der Athleten und des bereits beträchtlichen Betreuungsumfangs, bei immer dichter werdenden Zeitplänen, soll mit diesem Positionspapier eine Ergänzung der Versorgungsstrukturen zur Förderung der psychischen Gesundheit aus Perspektive von Psychiatern und Psychotherapeuten sowie Sportärzten vorgeschlagen und diskutiert werden.

Psychische Gesundheit und Erkrankungen im Leistungssport

Der Umgang mit psychischer Gesundheit und Erkrankungen sowie der Zugang zu entsprechenden Gesundheitsdienstleitungen sollte im Leistungssport genauso alltäglich sein wie die übrige medizinische Fürsorge. Idealerweise sollten Leistungssportler Zugang zur bestmöglichen interdisziplinären und interprofessionellen Versorgung haben. Die Integration von Sportpsychiatern und -psychotherapeuten und die Kooperation mit Sportmedizinern, psychologischen Psychotherapeuten, Sportpsychologen, Mental-Trainern in den Versorgungsstrukturen für die psychische Gesundheit im Leistungssport würde diesem Anspruch gerecht werden; der Grundsatz des empirisch begründeten und Leitlinien-konformen Handelns sollte dabei immer massgebend sein.

Förderung der psychischen Gesundheit im Leistungssport

Die Förderung der psychischen Gesundheit wird in diesem Positionspapier in verschiedenen Punkten und Aspekten diskutiert und schlisst ein: I. Aufklärung und Schulung des Umfeldes, inkl. Förderung der Trainergesundheit; II. Interdisziplinarität und Interprofessionalität; III. Sportmedizinische und sportpsychiatrische Untersuchung; IV. Sportpsychiater und -psychotherapeuten und Fachstellen in Verbänden und Vereinen.

Schlussfolgerungen und Fazit

Sportlicher Erfolg und psychische Gesundheit dürfen kein Widerspruch sein. Die mit der Ausübung von Leistungssport verbundenen Risiken und Belastungen für die psychische Gesundheit sind wahrzunehmen und dürfen nicht als unvermeidbarer Nebeneffekt des Leistungssports angesehen oder hingenommen werden. Ziel ist es, die Athleten zu unterstützen.v Sportpsychiater und -psychotherapeuten können hierzu einen wertvollen Beitrag leisten, ihre Initiative darf aber keinesfalls als eine «Psychiatrisierung» des Leistungssports verstanden werden.

■ Claussen MC, Gonzalez Hofmann C, Schneeberger AR, Seifritz E, Schorb A, Allroggen M, Freyer T, Helmig F, Niebauer J, Hefert J, Klostermeier E, Fröhlich S, Scherr J

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