DZSM-MITTEILUNG

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Fortsetzung Sportmedizinische Gesundheitsforschung im Leistungssport – Wo stehen wir?

Aktuelle Themen und Projekte

Die klinischen Themen mit Forschungsbedarf sind hierbei vielfältig. Die nutzbaren Instrumente, diese zu bearbeiten, reichen von einfachen Fallbeobachtungen bis hin zu klinischen Trials und Registerstudien. Kardiales Risiko, Infekte, gesundheitsrelevante Effekte erschwerter Umgebungsbedingungen wie Hitze, Kälte oder Höhe oder Energiedefizit bzw. Essstörungen fallen einem beispielhaft als internistisch-allgemeinmedizinische Themen ein. Laufende oder abgeschlossene Projekte wie das Register für den plötzlichen Herztod, das Myokarditisregister für Sportler oder das vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderte EKG-Projekt seien hier nur bespielhaft erwähnt (4, 5) und zeugen von der Aktivität im Fach, kliniknahe Forschung zu betreiben. Darüber hinaus werden für den Spitzensport praxisrelevante Themen wie beispielsweise die Analyse validierter Regenerationsmaßnahmen bearbeitet und prospektiv verfolgt (1).

Auf muskuloskelettalem Gebiet werden Verletzungs- und Überlastungsbeschwerden von Nachwuchs- und Spitzenathleten im Quer- und Längsschnitt erfasst und seit einigen Jahren auch in größeren Verbundprojekten wissenschaftlich evaluiert (7). Dennoch weisen für den Spitzensport relevante Themen wie beispielsweise die sportassoziierte Concussion (2), die Analyse von Registerdaten von z. B. Knieverletzungen oder die sportartspezifische Entwicklung evidenter return-to-play Strategien noch Lücken in der wissenschaftlichen Bearbeitung auf. (Weiter im Text auf der nächsten Seite)

Prof. Dr. Andreas Nieß, Ärztlicher Direktor der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums Tübingen
Prof. Dr. Andreas Nieß, Incoming-Vorsitzender des Wissenschaftsrates der DGSP © Nieß