DZSM-MITTEILUNG

20.03.2018

3 Fragen an Prof. Dr. Volker Musahl

Prof. Dr. Volker Musahl ist seit 2009 Oberarzt an der Universität Pittsburgh und seit diesem Jahr Chief Division of Sports Medicine. Seit Kurzem ist Prof. Muhsal Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der DZSM.

3 Fragen an Prof. Dr. Volker Musahl
Prof. Dr. Volker Musahl © Muhsal
1. In Pittsburgh sind Sie Direktor des Orthopaedic Robotics Laboratory. Was ist das?

Mein Partner Richard Debski, PhD, und ich leiten seit fünf Jahren das Orthopaedic Robotics Laboratory. Unser Labor spezialisiert sich auf Biomechanik an Knie, Schulter, Ellenbogen, Sprunggelenk und Hüfte. Mittlerweile werden wir vom National Institute of Health (NIH) gefördert.

2. Mit Ihrer Forschung versuchen Sie, bessere Vorhersagen zum Nutzen bestimmter Behandlungen zu ermöglichen, z. B. bei Kreuzband- und Rotatorenmanschetten-Verletzungen. Wie gut funktionieren die Modelle bereits?

Sehr gut. Im Herzen unseres Labors befindet sich ein einzigartiger Roboter (Multi-DOF Joint Tester Robot, Technology Service Ltd. Model FRS2010), mit dem wir z. B. Kräfte in Bändern und die Gelenkkinematik bestimmen können. Für das Kreuzband (VKB) konnten wir zeigen, dass eine Laterale Extraartikuläre Tenodese (LET) nur dann von Vorteil ist, wenn zusätzlich zum VKB auch die gesamte laterale Kapsel verletzt ist. Für die Rotatoren­manschette haben wir Modelle entwickelt, die die Propagierung von Supra- und Infraspinatus-Sehnenrissen vorherbestimmen können. Daher ist insbesondere bei Rissen der anterioren Fasern des Supraspinatus eine enge Kontrolle und möglicherweise frühzeitige operative Versorgung vorzuschlagen. Wir führen momentan eine großräumige klinische Studie zur Physikaltherapie durch. Unter anderem werden die Propagierung von Supraspinatus-Rissen und die In-vivo-Gelenkkinematik bestimmt. Ergebnisse werden in fünf Jahren erwartet.

3. Welche Impulse können Sie als neues Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der DZSM geben?

Ich freue mich, in den wissenschaftlichen Beirat aufgenommen zu werden. Ein wissenschaftlicher Austausch mit den USA ist sicher ein interessantes Thema. Ich gebe gerne wissenschaftliche Impulse und kann auch zum Thema sportmedizinische Weiterbildung beitragen.

Hutterer C