Defibrillatoren in Amateursportstätten sinnvoll

Der plötzliche Herzstillstand aufgrund von Kammerflimmern außerhalb eines Krankenhauses ist in den Industrienationen eine häufige Todesursache. Schnelle Defibrillation ist die effektivste Möglichkeit, die Überlebensraten zu erhöhen. Aus diesem Grund werden im öffentlichen Raum, z. B. an Bahnsteigen, in öffentlichen Gebäuden und an zahlreichen weiteren Orten, Defibrillatoren vorgehalten.

Körperliche Aktivität kann ein Auslöser für den plötzlichen Herzstillstand sein. Eine Möglichkeit, diesen meist tragischen Fällen zu begegnen, sind Defibrillatoren, die an den Sportstätten, z. B. den Trainingseinrichtungen, Sport- und Fitnessstudios, angebracht werden, um schnell reagieren zu können. Wissenschaftler aus Italien haben im Rahmen einer Beobachtungsstudie über den Zeitraum von 1999 bis 2014 die Fälle des plötzlichen Herzstillstands an Sportstätten ausgewertet und das Outcome von Stätten mit vorhandenen Defibrillatoren mit dem von Sportstätten ohne Defibrillator verglichen. Im Zeitraum traten 26 Fälle auf, 15 ereigneten sich an Orten mit Defibrillator. An diesen Orten überlebten 93 Prozent neurologisch unversehrt. Ohne vorhandenen Defibrillator waren es neun Prozent. Der Zeitraum bis zum ersten Schock war mit 3,3 ± 1,4 Minuten versus 7,3 ± 3,2 Minuten um die Hälfte kürzer.

Die Untersuchung kommt daher zu dem Ergebnis, dass an Sportstätten vorhandene Defibrillatoren die Wahrscheinlichkeit für neurologisch unversehrtes Überleben deutlich erhöhen und aus diesem Grund etabliert werden sollten. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang auch, dass die korrekte und zügige Verwendung eines Defibrillators sichergestellt werden kann. Schulungen des Personals oder Übungen zur Handhabung sind daher sinnvoll.

■ Hutterer C