Ansätze zur Prävention eines Eisenmangels bei Athleten

Zusammenfassung eines wissenschaftlichen Beitrags (Statement) aus der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin (DZSM) mit Link zum englischsprachigen Originalartikel und Downloadmöglichkeit als PDF.

Ansätze zur Prävention eines Eisenmangels bei Athleten
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Aufbau der Arbeit

Der Beitrag thematisiert die Einflussfaktoren auf den Eisenstoffwechsel im Sport mit einem Fokus auf Eisenversorgung und -Eisenmangelzustände bei Athleten.

Verwendete Literatur

Der Standard beschreibt systemphysiologische Aspekte des Eisenstoffwechsels, Einflussfaktoren auf die Eisenhomöstase im Sport sowie Ernährungs- und Supplementationsstrategien für Athleten.

Resultate und Diskussion

Eisenmangel zählt zu einem der häufigsten Mikronährstoffmängeln bei Sportern, In dieser Arbeit werden verschiedene Faktoren erörtert. Dazu zählen beispielsweise Faktoren der Thermoregulation, Hämaturie, gastrointestinale Blutungen sowie trainingsinduzierte pro-inflammatorische Zustände. Des Weiteren wird die Bedeutung von Hepcidin beschrieben, einem Hormon, welches die Eisenabsorption reguliert und durch körperliche Belastungen sowie zirkadiane Rhythmen beeinflusst wird. Die Diskussion verdeutlicht die Relevanz einer regelmäßigen Überwachung der Eisenversorgung, sowie die Bedeutung individueller Ernährungsstrategien zur Prävention und Therapie von Eisenmangel.

Was ist neu und relevant?

Die Arbeit zeigt die systemphysiologischen Einflussfaktoren auf den Eisenstoffwechsel im Sport und dadurch entstehende Bedarfsveränderungen, die das erhöhte Risiko für Mangelzustände erklären. Dazu gehören unter anderem die durch Belastung und Training provozierten immunologischen Prozesse und der damit einhergehenden Hepcidinanstieg. Aus diesen Kenntnissen lassen sich Strategien zur Prävention von Mangelzuständen ableiten, zu denen primär der „food-first-approach“ gehört.

Zudem ist eine regelmäßige Überwachung des Eisenstatus anhand von Ferritin, Hämoglobin und der Transferrinsättigung bedeutsam. Der praktische Nutzen weiterer Marker, wie Hepcidin, löslicher Transferrinrezeptor und pro-inflammatorische Zytokine sollte weiter evaluiert werden.

Methodische Beschränkungen

In diesem Kontext ist zu erwähnen, dass die Forschung gewisse Einschränkungen aufweist. Insbesondere ist zu beachten, dass geschlechtsspezifische Aspekte bislang unzureichend berücksichtigt wurden. Und dies, obwohl Athleten aufgrund ihrer monatlichen Blutung einem besonderen Risiko für die Entwicklung eines Eisenmangels ausgesetzt sind. Zudem sind die Auswirkungen, welche die Geschlechtshormone auf die Regulation des Eisenstoffwechsels haben, bisher noch ungeklärt.

Schlussfolgerungen für die Praxis

Empfehlungen für die Sportpraxis für eine Prävention eines Eisenmangels:

- regelmäßige Blutuntersuchungen, um die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Eisenmangel zu erleichtern.

- Food-first-approach: Ernährung optimieren, indem eisenhaltige Lebensmittel in einer zeitlichen Abstimmung zum Training und mit absorbtionsfördernden Substanzen aufgenommen werden.

- Bei manifestem Eisenmangel kann eine Eisenergänzung unter ärztlicher Aufsicht indiziert sein.

Durch die Umsetzung dieser Strategien können Sportler ihre allgemeine Gesundheit und sportliche Leistung verbessern.

■ Nolte S, Krüger K, Hollander K, Carlsohn A

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