Minerale und Vitamine in der Sporternährung

Zusammenfassung eines in der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin (DZSM) veröffentlichten Positionspapiers der Arbeitsgruppe Sporternährung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) mit Link zum englischsprachigen Originalartikel und Downloadmöglichkeit als PDF.

Minerale und Vitamine in der Sporternährung
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Hintergrund

Eine bedarfsdeckende Zufuhr an Mineralstoffen und Vitaminen ist für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Sportlern und Sportlerinnen essenziell. In Abhängigkeit von der Sportart, der Intensität und des Umfangs der Belastung sowie von individuellen Faktoren (z. B. Ernährungsverhalten, Schweißrate und -zusammensetzung) können Sporttreibende ein erhöhtes Risiko für eine suboptimale Versorgung mit einigen Mikronährstoffen aufweisen.

Methode und Inhalt

Das von der Arbeitsgruppe Sporternährung der DGE erstellte Positionspapier gibt auf der Basis der aktuellen Literatur einen Überblick über potenzielle Ursachen (z. B. energieumsatzabhängig gesteigerte Bedarfe, sportassoziiert erhöhte Verluste, sport(art)spezifische Ernährungsweisen) für eine defizitäre Versorgung mit Mikronährstoffen. Zudem werden belegte Auswirkungen einer unzureichenden Mikronährstoffversorgung auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Sportlern und Sportlerinnen reflektiert, deren Versorgungslage dargestellt und abschließende Empfehlungen formuliert.

Ergebnisse und Empfehlungen

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass bei ausgewogener, energiebedarfsdeckender Ernährungsweise die D-A-CH-Referenzwerte für Mikronährstoffe in der Regel problemlos erreichen. Eine individuell bedarfsgerechte Ernährung kann auch bei hoher metabolischer Beanspruchung erreicht werden und reduziert das Risiko von Nährstoffdefiziten. Jedoch lassen sich für einzelne Mikronährstoffe wie Eisen, Calcium, Natrium und Vitamin D in besonderen Situationen u.U. kritische Versorgungssituationen identifizieren. Ein erhöhtes Risiko für eine suboptimale Vitamin-D-Versorgung (30 – < 50 nmol/L 25-Hydroxyvitamin D im Serum) oder einen Vitamin-D-Mangel (< 30 nmol/l) weisen Sporttreibende aus Hallensportarten, mit dunkler Hautfarbe, mit hohem Körperfettanteil oder mit ausgeprägten UV-Schutzmaßnahmen auf. Hinsichtlich der Prävalenz eines Eisenmangels ist diese ähnlich hoch wie in der Allgemeinbevölkerung, jedoch gibt es sportart- und ernährungsabhängige Risikogruppen. Dazu zählen u.a. Ausdauersportler, Vegetarier oder Sportler mit restriktiver Energiezufuhr wie beispielsweise in ästhetischen Sportarten (jeweils Männer und Frauen).

Zur Vermeidung einer sportinduzierten Hyponatriämie während Langzeitausdauerbelastungen sollten nach aktuellen Empfehlungen moderate Flüssigkeitsmengen mit einem Natriumgehalt von 400–1100 mg/l konsumiert werden. Diese Angaben decken sich auch mit den Health Claims Bewertungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) für Kohlenhydrat-Elektrolytgetränke (460–1150 mg/l).

Übersicht der geschätzten, mittleren Mineralstoffverluste über den Schweiß, Laufen
Tabelle 1: Übersicht der geschätzten, mittleren Mineralstoffverluste über den Schweiß. Daten nach [Montain et al., 2007] (für Ca, Na, K, Cu, Mg und Zn) bzw. nach (18) (für Fe). *nach (64) für eine 70 kg schwere Person bei einer Belastungsintensität von 10 km/h (Laufen, 15 Grad Außentemperatur). © DZSM 2020
■ Carlsohn A, Braun H, Großhauser M, König D, Lampen A, Mosler S, Nieß A, Oberritter H, Schäbethal K, Schek A, Stehle P, Virmani K, Ziegenhagen R, Heseker H

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