Intervallfasten nicht vorteilhafter als Mittelmeerdiät
Intervallfasten (time-restricted eating/TRE) gewinnt als einfach durchführbare Methode für zügigen und im Idealfall nachhaltigen Gewichtsverlust immer mehr an Popularität. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob dabei nicht nur das sicht- und spürbare subkutane, sondern auch das gesundheitlich weitaus entscheidendere viszerale Fettgewebe (VAT) abnimmt. Eine aktuelle spanische Interventionsstudie hat dies jetzt untersucht (1).
Viszerales, also die Organe umgebendes Fett, ist durch seine Rolle bei entzündlichen Prozessen signifikant mit kardiometabolischer Morbidität und Mortalität assoziiert. Wer nicht nur aus ästhetischen Gründen abnehmen, sondern auch sein kardiometabolisches Risiko modulieren möchte, sollte deshalb durchaus auch diese besondere Art von Fettgewebe adressieren.
Ob dies mit Intervallfasten gelingen kann, war Gegenstand der vorliegenden Studie. Insgesamt 197 Probanden (jeweils zur Hälfte Frauen und Männer zwischen 30 und 60 Jahren; BMI ≥ 25,0 bis 40,0 kg/m²) wurden für eine Interventionsdauer von 12 Wochen zu etwa gleichen Teilen randomisiert je einer von vier Gruppen zugeteilt: regelmäßige Ernährungsberatung mit Fokus auf normaler, nicht zeitrestriktiver Mittelmeerdiät oder aber Intervallfasten mit 16-stündigen essensfreien Spannen bei frühem (ab 10 Uhr) bzw. spätem (ab 13 Uhr) oder aber selbstgewähltem Essensstart.
Dabei stellte sich heraus, dass zwar die frühe TRE-Gruppe etwas mehr subkutanes Fett verlor als die anderen beiden TRE-Gruppen und alle TRE-Gruppen insgesamt mehr Gewicht verloren als die Kontrollgruppe, bei der über den ganzen Tag hinweg viel Fisch, frisches Gemüse und gesunde pflanzliche Fette auf den Tisch kamen, aber eine signifikante Veränderung beim VAT-Anteil gab es innerhalb der vier Gruppen nicht. Auch hinsichtlich der glykämischen Homöostase schnitt Intervallfasten vorteilhaft ab, besonders bei frühem Essensbeginn.
Die Autoren schlussfolgern, dass Intervallfasten – egal in welcher Ausführung – die Wirksamkeit mediterraner Ernährung bezüglich des viszeralen Fettgewebe-Anteils nicht signifikant übertrifft. Nichtsdestotrotz betonen sie den Nutzen der verträglichen und gut im Alltag umzusetzenden Methode zur Gewichtsreduktion bei übergewichtigen oder adipösen Erwachsenen. Besonders betonten sie die hohe Adhärenz der Teilnehmer in den TRE-Gruppen von 85 bis 88 Prozent.
■ Kura L
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Quellen:
Dote-Montero M, Clavero-Jimeno A, Merchán-Ramírez E, Oses M, Echarte J, et al. Effects of early, late and self-selected time-restricted eating on visceral adipose tissue and cardiometabolic health in participants with overweight or obesity: a randomized controlled trial. Nat Med. 2025; 31: 524-533. doi:10.1038/s41591-024-03375-y