Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln bei 11-13-jährigen Nachwuchsleistungssportlern und Schülern: eine Querschnittsstudie

Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln bei 11-13-jährigen Nachwuchsleistungssportlern und Schülern: eine Querschnittsstudie
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Problemstellung

Derzeit ist es unklar, wie hoch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) bei Nachwuchsathleten aus Deutschland zu Beginn ihrer leistungssportlichen Karriere ist und ob sich diese von derer gleichaltriger Nichtsportler unterscheidet. Ziel der Studie war es daher, die NEM-Einnahme in einer Gruppe von Nachwuchsleistungssportlern und Nichtsportlern zu untersuchen.

Methode

Mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens wurden 562 Sportler zur Einschulungsuntersuchung in eine Eliteschule des Sports (EdS) (323m/239w, 11.7±0.6 Jahre) und 69 Nichtsportler (12m/57w; 12.5±0.5 Jahre) zu ihrem NEM-Gebrauch, ihren Hauptgründen und Hauptinformationsquellen befragt. Unterschiede zwischen beiden Gruppen wurden mittels Chi² Test berechnet (α=0.05).

Ergebnisse

Es konnte kein statistisch signifikanter Unterschied der NEM-Einnahme zwischen Sportlern (S) (14%) und Nichtsportlern (NS) (20%) festgestellt werden (p=0.231). Unter den Mineralstoffen wurden Magnesium (S: 35%; NS: 36%) und Kalzium (S: 28%; NS: 7%) und unter den Vitaminen Vitamin C (S: 37%; NS: 36%) und Multivitaminpräparate (S: 40%; NS: 29%) am häufigsten konsumiert. Hauptgrund für die Einnahme war die Gesundheitsförderung (S: 77%; NS: 71%) und Hauptinformationsquelle waren die Eltern (A: 66%, NA: 71%).

Diskussion

Nachwuchsathleten weisen zu Beginn ihrer leistungssportlichen Karriere ein ähnliches Supplementierungsverhalten auf, wie ihre gleichaltrigen Nichtsportler. Im Vergleich zur Literatur ist die NEM-Einnahme der Nachwuchsleistungssportler relativ gering, aber vor dem Hintergrund möglicher doping-
relevanter Verunreinigungen und Überdosierungen dennoch relevant. Um eine mögliche Zunahme der Supplementierung mit steigendem Alter und Leistungsstand zu verhindern, sollten Ernährungsbildungsmaßnahmen bereits früh in den Sportalltag integriert und die Eltern miteinbezogen werden.

■ Kratzenstein S, Carlsohn A, Heydenreich J, Mayer F