DZSM-MITTEILUNG

20.06.2018

3 Fragen an Prof. Dr. Martin Flück

Prof. Dr. Martin Flück leitet das Labor für Muskelplastizität an der Universitätsklinik Balgrist der Universität Zürich. Seit Kurzem ist Prof. Flück Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der DZSM.

3 Fragen an Prof. Dr. Martin Flück
Prof. Dr. Martin Flück © Flück M

1. Welche Bedeutung hat für Sie das Muskelgewebe?

Die Skelettmuskulatur bestimmt über ihre mechanischen Eigenschaften die humane Leistungsfähigkeit und beeinflusst als metaboles und endokrines Organ körperliche Vorgänge in betontem Maße mit. Letztere Aspekte, und dazu deren molekular physiologischer Wirkungsmechanismus, wurden in neuzeitlichen Ansätzen zur Prävention muskuloskeletaler und metaboler Erkrankungen aufgezeigt. Daraus ergibt sich, dass der Skelettmuskel unabdingbar und aktivitätsabhängig Anteil an erhaltenden (homöostatischen) Prozessen nimmt.

2. Wie kann Ihre Forschung aus dem Labor in der Praxis auf die Athleten übertragen werden?

Unsere wissenschaftlichen Arbeiten zur molekularen Antwort des Skelettmuskels erlauben hochaufgelöste Rückschlüsse zur Beziehung zwischen Trainingsvolumen, Trainingsintensität und zellulären Veränderungen der trainierten Skelettmuskulatur, bevor dies durch etablierte funktionelle Tests sichtbar wird. Ergänzt mit der nichtinvasiven Vermessung genetischer und funktioneller Variablen erlauben unsere Diagnosen eine personalisierte Optimierung der Effekte eines Trainingsreizes.

3. Welche Impulse können Sie als neues Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der DZSM geben?

Eine Mitarbeit im Beirat ermöglicht eine Beurteilung der Wertigkeit neuer Trends in der muskulären Forschung hinsichtlich deren Einsatzes in der Sportmedizin. Ich könnte mir im Besonderen vorstellen, Impulse hinsichtlich einer Berücksichtigung molekular- und zellbiologischer Variablen für die Entwicklung von Trainings- und Rehabilitationsprotokollen zu geben.

■ Hutterer C