Assoziationen zwischen der sozialräumlichen Wohnumgebung und Korrelaten der körperlichen Aktivität bei Grundschulkindern
Zusammenfassung eines wissenschaftlichen Beitrags (Originalarbeit) aus der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin (DZSM) mit Link zum englischsprachigen Originalartikel und Downloadmöglichkeit als PDF.
Körperliche Aktivität (kA) ist ein bedeutsamer Faktor für die Gesundheit und Entwicklung von Kindern. Dennoch erreichen 74 % der Grundschulkinder in Deutschland nicht die WHO-Empfehlungen für kA. Studien weisen darauf hin, dass soziale Ungleichheiten bei der Förderung von kA berücksichtigt werden sollten.
Ziel dieser Studie war es, die kA sowie Korrelate der kA in Abhängigkeit von der sozialräumlichen Wohnumgebung nach einem sozial-ökologischen Modell zu untersuchen. Für die Analyse wurden Daten von Erstklässlern (n=556) aus der Leipziger KOMPASS(2)-Studie genutzt.
Kinder aus sozialräumlichen Gebieten mit hoher Deprivation waren signifikant weniger im organisierten Sport beteiligt, erhielten eine geringere instrumentelle elterliche Unterstützung und waren einer als subjektiv weniger bewegungsförderlich empfundenen Wohnumgebung ausgesetzt.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich soziale Ungleichheiten auf mehreren Ebenen eines sozial-ökologischen Modells widerspiegeln und überwiegend zum Nachteil von Kindern in hochdeprivierten Gebieten ausfallen. Zukünftige präventive Maßnahmen sollten daher multidimensional ansetzen und strukturelle Barrieren insbesondere in sozialräumlichen Quartieren mit hoher Deprivation adressieren.
■ Ebert B, Niermann C, Estorff I, Wagner P