Wanderausrüstung: die vier Essentials

Wanderausrüstung: die vier Essentials
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Wandern in den Bergen scheint eine Sportart zu sein, die jeder nach seinen Fähigkeiten in unterschiedlicher Intensität und ohne Kurse durchführen kann. Doch offenbar gibt es Bedarf an Tipps, welche Gegenstände auf eine Bergwanderung mitgenommen werden sollten, da insbesondere jeder dritte Tagesausflügler kein Wasser, Proviant oder lange Kleidung bei sich trägt. Im Allgemeinen werden, abhängig vom Schwierigkeitsgrad, Länge der Wandertour und Erfahrung, zehn Gegenstände als essentielle Wanderausrüstung empfohlen:

– Wasser/Getränke
– Proviant
– Funktionskleidung und Regenschutz
– Erste-Hilfe-Kit
– Gutes Schuhwerk
– Wanderkarte/GPS
– Stirnlampe, Feuerzeug, Trillerpfeife
– Sonnenschutz
– Taschenmesser
– Leichte Decke oder Rettungsdecke

Diese Empfehlungen wurden bislang jedoch nicht kritisch evaluiert. US-Forscher gingen nun der Frage nach, welchen Stellenwert diese Elemente für Tageswanderer jeweils genau haben, indem sie den Zusammenhang zwischen mitgeführten Gegenständen, dem Auftreten unerwünschter Ereignisse und der Zufriedenheit bewerteten (1). Dafür wurden 961 Tageswandertouristen an vier aufeinanderfolgenden Tagen nach der Rückkehr von ihrer Bergtour befragt. Die Forscher wollten wissen, welche Wanderausrüstung sie dabei hatten, welche Negativ-Ereignisse es gab und ob sie sich darauf gut vorbereitet fühlten. Auch die Zufriedenheit mit der Wanderung wurde abgefragt.

Von den 1686 gemeldeten Negativ-Ereignissen waren – wenig überraschend – am häufigsten Durst (62 Prozent), Hunger (50 Prozent), Frieren (18 Prozent) und Bedarf an Regenkleidung (11 Prozent). Immerhin 89 Prozent der Befragten fühlten sich darauf jedoch auch gut vorbereitet. Verstauchungen und Platz- oder Schürfwunden machen 18 Prozent der Zwischenfälle aus.

Ernährung, Getränke und angemessene Kleidung waren folglich die am häufigsten benötigten Elemente aus der Gruppe der oben genannten zehn Essentials, gefolgt von einem Kit zur Behandlung kleinerer medizinischer Ereignisse, während die verbleibenden sechs Elemente nur selten verwendet wurden. Die Studie brachte auch zu Tage, dass das Mitführen von mehr Gegenständen offenbar die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein unerwünschtes Ereignis überhaupt eintritt. Gleichzeitig war dadurch aber das Risiko geringer, nicht ausreichend vorbereitet zu sein.

■ Hutterer C

Quellen:

  1. Daniel NJ, Patel SB, St Marie P, Schoenfeld EM. Rethinking hiker preparedness: Association of carrying "10 essentials" with adverse events and satisfaction among day-hikers. Am J Emerg Med. 2021; 49: 253-256. doi:10.1016/j.ajem.2021.06.017