Rauchentwöhnung durch Bewegung?
Unterstützen einfache Aktivitäten wie schnelles Gehen Menschen bei der Rauchentwöhnung? Das untersuchte eine aktuelle randomisiert-kontrollierte Studie (1). Die 16 Teilnehmer wurden auf einen von drei Studienarmen randomisiert: Bewegung im Freien, Bewegung in geschlossenen Räumen oder eine sitzende Kontrollgruppe. Die Interventionen wurden über mehrere Tage hinweg durchgeführt, und die Teilnehmer wurden davor, währenddessen und danach zu verschiedenen Bewertungszeitpunkten befragt.
Die körperliche In- und Outdoor-Aktivität reduzierte das Rauchverlangen während und am Ende der Intervention im Vergleich zur Zeit davor signifikant. Bei der 20-minütigen Nachbeobachtung konnte jedoch keine signifikante Reduktion festgestellt werden. Darüber hinaus nahmen die Entzugssymptome im Laufe der Zeit in allen drei Gruppen ab, ohne dass signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt wurden.
Bewegung im Freien verbesserte das Wohlbefinden und die Stimmung von vorübergehend abstinenten Rauchern. Gehen an der frischen Luft reduzierte das Rauchverlangen dabei deutlich stärker als Gehen in geschlossenen Räumen. Die Studie bestätigt somit frühere Erkenntnisse, dass kurze Bewegungseinheiten sowohl drinnen als auch draußen das Bemühen um Rauchentwöhnung unterstützen können. Allerdings zeigte sich, dass Bewegung im Freien eine stärkere psychologische Wirkung hat als körperliche Aktivität in geschlossenen Räumen. Zusätzlich ergab die Studie, dass eine kurze Bewegung im Freien das Rauchen der nächsten Zigarette verzögerte, jedoch nicht signifikant mehr als Bewegung in geschlossenen Räumen. Dies deutet darauf hin, dass Bewegung im Freien möglicherweise zusätzliche Vorteile bei der Reduzierung des Zigarettenverlangens und der Linderung von Entzugssymptomen bietet.
■ Hutterer C
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Quellen:
Schöttl SE, Insam K, Frühauf A, Kopp-Wilfling P, Holzner B, Kopp M. Acute effects of outdoor and indoor walking on cigarette cravings, withdrawal symptoms and affective response during temporary smoking abstinence. Psychopharmacology. 2023. doi:10.1007/s00213-023-06506-4