Prävalenz von Rückenschmerzen bei Elitesportlern
Zusammenfassung eines wissenschaftlichen Beitrags (Review) aus der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin (DZSM) mit Link zum englischsprachigen Originalartikel und Downloadmöglichkeit als PDF.
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Hintergrund und Zielstellung
Der Zusammenhang von Sport und Rückenschmerz ist bislang nicht hinreichend untersucht, daher war das Hauptziel dieser Untersuchung die Erstellung einer Literaturübersicht zur Rückenschmerzprävalenz im Sport, die Analyse der Rückenschmerzprävalenz in der deutschen Leistungssportelite und der Vergleich mit körperlich aktiven Personen.
Design der Arbeit und Methoden
1. Es wurde eine umfassende Literaturanalyse mit speziell entwickelten Suchstrategien für relevante epidemiologische Rückenschmerzforschung durchgeführt.
2. Ein Online-Rückenschmerzfragebogen wurde an ca. 4000 deutsche Leistungssportler*innen und eine Kontrollgruppe von 253 körperlich aktiven Personen verschickt.
Ergebnisse und Diskussion
In der internationalen Literatur waren Lebenszeit- und Punktprävalenz die am häufigsten untersuchten Episoden und der untere Rücken war die häufigste Lokalisation für Schmerzen. Die Lebenszeitprävalenz von Rückenschmerzen bei Sportler*innen betrug 1-94% und die Punktprävalenz betrug 18-65%. Bei deutschen Spitzensportler*innen lagen die Prävalenzen bei 77% bzw. 34% und waren im Vergleich zur aktiven Kontrollgruppe (71% bzw. 29%) und der Allgemeinbevölkerung (11-84% und 7-33%) höher (Tab. 1). Die Prävalenz von Rückenschmerzen variierte zwischen Sportler*innen verschiedener Disziplinen. Ein hohes Trainingsvolumen bei Sportler*innen und ein niedriges Trainingsvolumen in der Allgemeinbevölkerung könnten die Prävalenzraten erhöhen.
Was ist neu und relevant?
Durch die vorliegende Untersuchung wird erstmals eine vergleichende Übersicht zur Rückenschmerzprävalenz von Sportler*innen unterschiedlicher Sportdisziplinen, der deutschen Sportlerelite, körperlich Aktiven und der Allgemeinbevölkerung erstellt. Hierbei werden unterschiedliche Schmerzepisoden und -lokalisationen des Rückens betrachtet.
Methodische Einschränkungen und Störfaktoren
Wegen der Methodenheterogenität der Studien zur Rückenschmerzprävalenz im Sport und in der Allgemeinbevölkerung muss ein Vergleich der Daten vorsichtig interpretiert werden.
Fazit für die Praxis
– Rückenschmerzen sind ein Problem in der Allgemeinbevölkerung und im Sport.
– Die Rückenschmerzprävalenz variiert in unterschiedlichen Sportdisziplinen.
– Die vorliegenden Ergebnisse weisen auf die Notwendigkeit spezifischer Präventionsprogramme hin, insbesondere in risikoreichen Sportarten.
– Weitere Forschung sollte die optimale Dosis-Wirkungs-Beziehung sportlicher Aktivität untersuchen, um Rückenschmerzen vorzubeugen.
■ Trompeter K, Fett D, Brüggemann G-P, Platen P