Ergänzende PRP-Behandlung bei Ruptur der Rotatorenmanschette ohne Vorteile

Ergänzende PRP-Behandlung bei Ruptur der Rotatorenmanschette ohne Vorteile
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Die Rerupturrate nach der operativen Versorgung einer Ruptur der Rotatorenmanschette beträgt 25 bis 94 Prozent. Dabei tragen zahlreiche Faktoren zum Risiko einer erneuten Ruptur bei, wie etwa Alter, Operationstechnik, Art, Größe und Typ des Risses und viele mehr. Platelet-rich Plasma (PRP) wird als ergänzende Therapie nach einer Operation der Rotatorenmanschetten vor allem bei Leistungssportlern bereits recht häufig eingesetzt, um die Heilung zu verbessern und die Inzidenz von erneuten Sehnenverletzungen potenziell zu verringern. Die im PRP enthaltenen Stammzellen, Wachstumsfaktoren und Zytokine sollen Selbstheilungsmechanismen aktivieren.

Eine randomisierte kontrollierte Studie (1) hat nun untersucht, ob PRP als Ergänzung nach einer OP der Rotatorenmanschette angebracht ist. 60 Patienten wurden zufällig auf zwei Gruppen verteilt. Die Kontrollgruppe erhielt ausschließlich eine arthroskopische OP, die PRP-Gruppe erhielt nach der arthroskopischen OP an Tag 7 und 14 jeweils eine PRP-Injektion an die reparierte Stelle. Die Patienten machten vor der OP, an Tag 6 und 12 sowie 16 Wochen nach der OP Angaben zu Schmerz, Symptomen und Funktion mittels Oxford Shoulder Score (OSS), Quick Dis­abilities of the Arm, Shoulder and Hand (Quick-DASH-Fragebogen und der Visuellen Analogskala (VAS).

Das Follow-up nach ca. 3,5 Jahren ergab keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Sowohl die subjektiven Angaben der Patienten als auch objektive Tests, MRT-Untersuchungen und Rerupturraten unterschieden sich zwischen den Gruppen nicht signifikant. Eine PRP-Behandlung bringt nach einer Operation der Rotatorenmanschette demnach keine Vorteile.

Hutterer C

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Quellen:

  1. Ebert JR, Wang A, Smith A, Nairn R, Breidahl W, Zheng MH, Ackland T. A Midterm Evaluation of Postoperative Platelet-Rich Plasma Injections on Arthroscopic Supraspinatus Repair: A Randomized Controlled Trial. Am J Sports Med. 2017; 45: 2965-2974. doi:10.1177/0363546517719048