Der Functional Movement Screen zur Verletzungsvorhersage im Männer-Amateurfußball

Der Functional Movement Screen zur Verletzungsvorhersage im Männer-Amateurfußball
FMS-Items – Deep Squat (A), Hurdle Step (B), Inline Lunge (C), Shoulder Mobility (D), Active Straight Leg Raising (E), Trunk Stability Push-UP (F), and Rotary Stability (G) – all in correct execution. © DZSM 2016

Im Fußball besteht keine Einigkeit in der Bewertung der Aussagekraft unterschiedlicher Verfahren zur Verletzungsrisikoprognostik. Diese Arbeit hatte das Ziel, Zusammenhänge zwischen Ergebnissen im Functional Movement Screen (FMS) und dem Auftreten von Verletzungen im Herren-Amateurfußball zu evaluieren. In 10 Teams der 5. und 6. Liga (Deutscher Fußball-Bund) wurde zu Beginn einer 10-wöchigen Beobachtungsphase – 2 Wochen in der Vorbereitung direkt vor Saisonbeginn und in den ersten 8 Wochen der Saison 2013 eine FMS-Testung durchgeführt.

Im Beobachtungszeitraum wurden die Expositionszeit und auftretende Verletzungen in Wettkampf und Training dokumentiert. Verletzungen waren definiert als non-contact Verletzung der unteren Extremität mit mindestens 3 Ausfalltagen. Nach einem drop-out von 56% (125 von 221) konnten die Daten von 96 Spielern berücksichtigt werden. Ermittelt wurden 1.770 Stunden Expositionszeit (Wettkampf 289 h, Training 1,481 h) und 10 Verletzungen – allesamt im Training – bei insgesamt 8 Spielern (1 Spieler mit 3 Verletzungen). Als korrespondierende Inzidenz wurden 6,8 Verletzungen pro 1.000 Trainingsstunden errechnet.

Weder im FMS-Gesamtergebnis, noch in einzelnen Testaufgaben gab es signifikante Unterschiede zwischen verletzten und unverletzten Spielern, außer beim Hürdenschritt zu Gunsten der unverletzten Spieler (Z=2,059; p=0,040). Ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Verletzungen und den FMS-Testleistungen lag wiederum nur für die Aufgabe Hürdenschritt vor (rpbis=0,209; p=0,041).

Anhand dieser Studie ist ein Zusammenhang zwischen dem FMS-Test und einem erhöhten Verletzungsrisiko nicht anzunehmen, auch wenn aufgrund methodischer Limitationen eine abschließende Beurteilung nicht möglich ist.

■ Schroeder J, Wellmann K, Stein D, Braumann KM