Das IOC Consensus Statement: Neue Aspekte zur „Triade der sporttreibenden Frau“ – Relativer Energiemangel als Grundproblematik
Das IOC hat sich zum Ziel gesetzt, die Gesundheit von Athleten generell zu schützen. Dazu gehört es, im Frauensport ein regelmäßiges „Consensus Statement“ bezüglich der „Female Athlete Triad“ zu verfassen. Darin werden neue Empfehlungen zur Risikoabschätzung, zur Behandlung und zur Wiederaufnahme des Wettkampfsports („Return-to-Play“) ausgesprochen.
In der Version von 2014 wird der Begriff „Female Athlete Triad“ insofern erweitert, dass ein „Relativer Energiemangel im Sport“ (Relative Energy Deficiency in Sport (RED-S) als Grundproblematik thematisiert wird und somit auch betroffene Männer miteinschließt. Unter relativem Energiemangel wird hierbei eine Inbalance von zu niedriger Energieaufnahme im Vergleich zum Energieverbrauch verstanden. Eine bedarfsgerechte Energieversorgung ist allerdings notwendig, um gesund zu sein, das tägliche Leben bestreiten zu können, das Wachstum zu ermöglichen, sportliche Aktivitäten durchführen und Höchstleistungen erbringen zu können. Psychologische Konsequenzen können entweder dem RED-S vorangehen oder das Ergebnis sein.
Das klinische Phänomen ist nicht nur eine „Triade“ von Energieverfügbarkeit, menstrueller Dysfunktion und abfallender Knochengesundheit, sondern eher ein komplexes Syndrom, welches physiologische, psychologische, gesundheitliche und somit leistungsbestimmende Faktoren beeinflusst.
Über die Erweiterung des bis dahin bestehenden Modells der Triade hinaus gibt das „Consensus Statement“ Empfehlungen zu praktischen Therapieoptionen, die von betroffenen Athleten durchgeführt werden können. Innerhalb des „Return to Play Modells“ werden unter Einbezug des Risikoverhaltens der Athletin/des Athleten Einteilungen in drei Gruppen vorgegeben, die in klinische Empfehlungen münden.
■ Korsten-Reck U