Auswirkung einer moderaten Intervallbelastung auf die Herzfrequenzvariabilität bei Grundschulkindern
Problemstellung
Die Herzratenvariabilität (HRV) wird zunehmend bei der Bestimmung dynamischer Eigenschaften kardiovaskulärer (cv) Kontrollmechanismen angewendet und ermöglicht eine spezifische Einsicht in die cv autonome Modulierbarkeit bei Gesundheit und Erkrankungen. Ein regelmäßiges Training hat erwiesenermaßen einen positiven Einfluss auf die Hämodynamik und eine Vielzahl von cv Risikofaktoren bei Erwachsenen. Die vorliegende Studie hatte zum Ziel, die Wirksamkeit einer neunmonatigen Bewegungsintervention mit moderater Intervallbelastung auf die HRV bei Grundschulkindern zu beurteilen.
Methode
68 Schüler (Alter 8,6 ±0,5 Jahre, 49% Mädchen, BMI 17,9±2,5 kg/m2) wurden randomisiert in eine Interventions-(IG) (n=34) und Kontrollgruppe (KG) (n=34) eingeteilt. Beide Gruppen erhielten ihren regulären Sportunterricht (3x45Min./Woche). Über einen neunmonatigen Interventionszeitraum absolvierte nur die IG eine zusätzliche Bewegungsintervention (2×45 Min./Woche). Die HRV-Parameter wurden vor und nach dem Interventionszeitraum bestimmt.
Ergebnisse
Im Vergleich zur KG zeigten sich bei der IG positive Effekte auf Parameter der HRV. Nach der Intervention stieg die High Frequency-Power (HF-Power) in der IG um 7,5% an (p<0,001) und die Low Frequency-Power (LF-Power) fiel um 3,6% ab (p<0,026). Die IG und KG veränderten sich über den neunmonatigen Interventionszeitraum unterschiedlich in der HF-Power (p<0,001) und LF-Power (p<0,003).
Diskussion
Eine moderate Intervallbelastung führte durch die Verstärkung des vagalen Einflusses bereits bei Grundschulkindern zu einem günstigen Effekt auf die autonome Regulation des Herzens. Es ist folglich ratsam, die Bewegungszeit bei Kindern so früh wie möglich zu erhöhen, um kardiale autonome Effekte günstig zu beeinflussen und möglicherweise kardiovaskulärer Morbidität vorzubeugen.
■ Ketelhut SR, Ketelhut S, Riedel S, Willich S, Meyer-Sabellek W, Müssig K, Ketelhut K