Verletzungsmuster bei Reitunfällen

Verletzungsmuster bei Reitunfällen
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Es wurde eine Untersuchung von Ursache-Wirkungs-Ketten zu Verletzungsmustern im Pferdesport anhand einer retrospektiven Analyse von erhobenen Daten aus 1206 Notfallbögen der chirurgischen Ambulanz des BG Klinikum Hamburg (BGKH) durchgeführt.

Ziel der Untersuchung war es, den quantitativen Zusammenhang zwischen Verletzungsursache und Verletzungsfolge zu analysieren. In der 10-jährigen Erhebung (2000 bis 2009) dominierten bei den Verunfallten das weibliche Geschlecht (88%) und jüngere Patienten zwischen 8 und 18 Jahren (42%). Im männlichen Kollektiv verunfallten die 41- bis 60-Jährigen häufiger, im weiblichen eher die 7- bis 14-Jährigen.

Es wurden vermehrt Verletzungen der Hand durch Biss und Zaumzeug, des Fußes durch Tritt, des Kopfes und der Wirbelsäule mit Becken durch Sturz erfasst. Austreten des Pferdes ins Gesicht ist ein besonderes Risiko. Als protektive Maßnahmen werden Schuhe, Handschuhe und Schutzkleidung für Hals und Kopf empfohlen. Bei einer operativen Therapie sind die Hand und das Sprunggelenk führend. Es wurde eine gehäufte Assoziation von Verletzungen an Kopf zusammen mit Hals/HWS als auch an Rücken/BWS/LWS zusammen mit Becken/Hüfte sowie Thorax bestätigt. Kombinationsverletzungen sind erkennbar. Es wurde die Methode der Clusteranalyse verwendet, um Mehrfachverletzungen systematisch zu beschreiben.

Präventive als auch protektive Maßnahmen sollen mit diesen Ergebnissen und aus der Untersuchung von Unfallmechanismen entwickelt werden.

Fleischer LE, Faschingbauer M, Seide K, Kienast B