Neue internationale Empfehlungen zur EKG-Beurteilung bei Sportlern: Panta rhei oder Endpunkt?

Zusammenfassung eines wissenschaftlichen Beitrags (Review) aus der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin (DZSM) mit Link zum Originalartikel und Downloadmöglichkeit als PDF.

Neue internationale Empfehlungen zur EKG-Beurteilung bei Sportlern: Panta rhei oder Endpunkt?
© DZSM 2017

In den letzten 12 Jahren haben mehrere Konferenzen und Arbeitsgruppen die Interpretation des Sportler-EKGs bearbeitet. Zahlreiche Studien auf diesem Gebiet lieferten in den letzten Jahren wichtige Erkenntnisse zur Bewertung. Dies führte zu einer erheblich besseren Validität des Ruhe-EKGs bei trainierten Sportlern, zugleich sank die Rate an falsch positiven Beurteilungen.

Die jetzige Empfehlung stuft die Kriterien für eine Hypertrophie oder Vergrößerung der Ventrikel und Vorhöfe mit Achsenabweichung als grenzwertig ein („borderline“), wenn sie isoliert auftreten. Bei zusätzlichen abnormalen Kriterien ist eine weitere Abklärung erforderlich. Weiterhin werden die Abläufe zur diagnostischen Abklärung nochmals erläutert. Mit dieser Empfehlung ist die Zuverlässigkeit des Ruhe-EKGs beim Sportler der Anamnese und klinischen Untersuchung zur Erkennung möglicher abnormaler Befunde eindeutig überlegen. So kann der Sportarzt das Herz des Sportlers besser vor möglichen fatalen Ereignissen schützen.

Damit sollte heute das Ruhe-EKG bei der sportärztlichen Untersuchung als Standard gelten. Auch wenn eine zuverlässige Interpretation durch eine PC-gesteuerte Analyse in EKG-Geräten möglich ist, bedarf es einer besonderen ärztlichen Kenntnis des Sportler-EKGs. Damit erfährt die Fortbildung auf dem Gebiet der Sportkardiologie für jeden Sportarzt eine zunehmende Bedeutung.

■ Löllgen H