Moderne Gesichtsprotektionsmasken im Profi-Ballsport – eine Fallstudie
Einleitung
Die Inzidenz knöcherner Verletzungen im Bereich des Gesichtsschädels beträgt 23,9%. Um die Ausfallzeit im Profisport so gering wie möglich zu halten, werden heute Protektionsmasken beim Training und im Spiel eingesetzt. Diese stellen eine sehr gut unterstützende Möglichkeit zum verbesserten Schutz des frakturierten Bereichs dar. Neue berührungsfreie Scan-Verfahren vereinfachen ihre Herstellung und verbessern ihren Einsatz. Als Material werden in der Regel polymergebundene Kohlenstofffaser-Laminate (Karbon) oder Polymethylmethacrylat verwendet.
Material & Methoden
Im digitalen Herstellungsverfahren durch optische Erfassungsmethoden und die direkte Umwandlung durch einen 3D-Drucker in ein Positiv kann eine verbesserte Passgenauigkeit erzielt werden. Am konkreten Fall eines Profi-Fußballers haben wir die konventionelle Abformmethode mit der modernen Scanmethode verglichen.
Ergebnisse
Es zeigte sich eine deutlich verbesserte geometrische Übereinstimmung zwischen der mittels digital assistiertem Verfahren hergestellten Maske und der Hautoberfläche des Patienten, als dies bei der nach konventionellem Verfahren hergestellten Maske der Fall war. Die konventionelle Maske zeigte eine mittlere Abweichung von 1,57mm mit einem maximalen Differenzwert von 5,62mm. Die mit dem Scan-Verfahren erstellte Maske hingegen wies eine mittlere Abweichung von lediglich 0,99mm mit einem maximalen Differenzwert von 6,18mm auf.
Schlussfolgerung
Die Genauigkeitsuntersuchungen zeigen, dass die Scan-Variante in unserem Fallbeispiel genauer ist als die konventionell hergestellte Protektionsmaske. Eine gezielte Abstützung der Maske zur Schonung der Fraktur ist vom Kliniker dadurch exakter einstellbar.
■ Steiner T, Raith S, Steegmann J, Fischer H, Hölzle F