MicroRNAs and Exercise

MicroRNAs (miRNAs) sind in den letzten Jahren zunehmend ins Blickfeld der Forschung gerückt. Diese kleinen, nicht-kodierenden RNAs regulieren die Genexpression auf der post-transkriptionellen Ebene und es gibt immer mehr Hinweise, dass diese in eine Vielzahl von biologischen Prozessen involviert sind. Es ist bekannt, dass körperliche Aktivität einen starken Reiz für physische Anpassungsprozesse darstellt und es konnte gezeigt werden, dass miRNAs hier eine gewichtige Rolle zukommt. Das Verständnis ihrer Funktion ist die Voraussetzung für einen genaueren Blick auf die Anpassungsprozesse, z. B. in der Skelettmuskulatur, welche mit einem erhöhten Bedarf an Proteinbiosynthese nach Kraft- und längerfristigem Ausdauertraining verbunden sind. Daneben beeinflussen sie vermutlich die Regulation metabolischer Veränderungen, wie den Muskelfaserphänotyp oder die mitochondriale Biosynthese. Zusammengenommen scheinen diese Reaktionen auf körperliche Belastungen notwendig für Wachstums- und Regenerationsprozesse.

Aktuell erlangen miRNAs im Blutkreislauf (c-miRNAs) immer größere Aufmerksamkeit. Ob und wie c-miRNAs hier durch körperliche Belastung moduliert werden und eine mögliche Rolle in der Zellkommunikation spielen und welche Wirkung sie auf periphere Organe ausüben, wird in der Zukunft von gesteigertem Interesse sein. Ihr Einsatz als Biomarker für physiologische Anpassungprozesse als auch in der Pathologie scheint großes Potential zu besitzen.

Dieser Übersichtsartikel fasst den aktuellen Forschungsstand zum Thema miRNAs und körperlicher Aktivität zusammen und beschreibt die Auswirkungen von akuter und/oder chronischer Belastung verschiedener Ausprägungen auf miRNAs in der Skelettmuskulatur und als Biomarker im Blutkreislauf.

■ Meurer S, Krüger K, Mooren FC