Herzinfarkte: Feiertage riskanter als Sportevents

Herzinfarkte: Feiertage riskanter als Sportevents
© Jill Wellington / pixabay

Emotionaler oder körperlicher Stress ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung eines Herzinfarkts. Das Mitfiebern bei sportlichen Großereignissen wie einer Fußball-Weltmeisterschaft oder Olympiaden kann den Blutdruck durchaus steigen lassen. Aber auch Feiertage können Stress auslösen. Schwedische Wissenschaftler haben untersucht, wie häufig sich Herzinfarkte während Sport­events und an Feiertagen ereigneten (1). Zwei Wochen vor und nach den Feiertagen legten sie als Kontrollzeitraum fest. Bei Sport­ereignissen wurden als Kontrollzeitraum ebenfalls zwei Wochen gewählt, jedoch nur in den Jahren, in denen das Großereignis nicht stattfand. Grundlage waren die Daten von 28 304 Herzinfarkten aus dem landesweiten Register, die zwischen 1998 und 2013 aufgetreten waren.

Die Auswertung zeigte, dass das Herzinfarkt-Risiko zu Weihnachten und an Neujahr mit einem Anstieg um 37 Prozent bzw. 20 Prozent am deutlichsten erhöht war. Das Mittsommerfest, in Schweden das wichtigste Fest nach Weihnachten, folgt mit 12 Prozent. Über die Osterfeiertage und an Silvester ist der Stress offenbar geringer, denn es wurde keine Veränderung des Herzinfarktrisikos beobachtet. Besonders ältere Diabetiker oder Menschen mit einer Koronaren Herzkrankheit scheinen die äußeren Einflüsse besonders zuzusetzen. Häufungen wurden auch an Montagen und in den frühen Morgenstunden beobachtet. Entwarnung konnten die Wissenschaftler für Sportereignisse geben: Sie erhöhten das Risiko nicht.

■ Hutterer C

Quellen:

  1. Moman AM et al. Christmas, national holidays, sport events, and time factors as triggers of acute myocardial infarction: SWEDEHEART observational study 1998-2013. BMJ. 2018; 363: k4811. doi:10.1136/bmj.k4811