Effekte unterschiedlicher Kompensationsmaßnahmen nach statischem Dehnen

Zusammenfassung eines wissenschaftlichen Beitrags (Originalarbeit) aus der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin (DZSM) mit Link zum englischsprachigen Originalartikel und Downloadmöglichkeit als PDF.

Effekte unterschiedlicher Kompensationsmaßnahmen nach statischem Dehnen
© Tran-Photography/fotolia

Problemstellung

In den letzten Jahren stehen statisch ausgeführte Dehnübungen kritisch im Mittelpunkt ausgewählter sportwissenschaftlicher Diskussionen. Zahlreiche Untersuchungen konnten zeigen, dass sich besonders statisches Dehnen kurzfristig negativ auf unmittelbar anschließende Maximal- und Schnellkraftleistungen auswirkt. Die vorliegende Arbeit liefert einen ausgewählten Beitrag über den Einsatz geeigneter Kompensationsmaßnahmen, welche unmittelbar im Anschluss an ein statisches Dehnprogramm die Ausgangsleistung herbeiführen sollen.

Methoden

Es wurden zum einen zwei bereits erprobte Kompensationsmaßnahmen hinsichtlich ihrer Effektivität am Testparameter Squat-Jump überprüft und zum anderen eine neue Bewegungsintervention aufgestellt. Dafür wurden aus 21 Teilnehmern drei Versuchsgruppen gebildet. Die spätere Auswertung der Ergebnisse erfolgte auf der Grundlage von Hypothesenbildung, wobei die Varianzanalyse mit Messwiederholung angewendet wurde.

Ergebnisse

In allen Versuchsgruppen führte ein statisches Dehnprogramm zu einer signifikanten Reduktion (DL: 6,92%; EK: 6,6%; MS: 6,24%) und eine anschließende Kompensationsmaßnahme zu einer signifikanten Steigerung (DL: 7,87%; EK: 6,07%; MS: 5,29%) der Sprunghöhe. Dabei konnte nur ein 10 minütiger Dauerlauf eine vollständige Wiederherstellung der Ausgangsleistung und ebenfalls eine Überkompensation der Sprunghöhe bewirken. Die anderen Versuchsgruppen liegen dicht unter ihrem Ausgangsniveau.

Diskussion

Das Themengebiet statisches Dehnen und Kompensation zeigt immer noch zahlreiche strukturelle Möglichkeiten (Intensität, Wiederholung, Dauer etc.) mit unterschiedlichen Auswirkungen und Ergebnissen, die es schwer machen, vergleichbare und individuelle sowie praxisrelevante Aussagen zu treffen. Verallgemeinernd kann aber festgehalten werden, dass statisches Dehnen vermieden werden sollte oder geeignete Kompensationsmaßnahmen durchzuführen sind, sofern größtmögliche Maximal- und Schnellkraftleistungen erbracht werden müssen.

■ Ferger K, Moritz C

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