DGSP Interest Group „Leistungssport“: Die Kunst, ganz diverse Sportarten zu vernetzen
Zum zweiten Mal kamen beim diesjährigen Sportärztekongress in Hamburg die 2017 ins Leben gerufenen Interest Groups der DGSP zusammen: deutschlandweite Netzwerke von Nachwuchswissenschaftlern, etwa für die Themenbereiche Low Back Pain, Sportkardiologie oder aktivitätsbezogene Prävention. Mehr als 50 Interessierte nahmen an den Treffen der Interest Group Leistungssport teil. Der aktive Stamm der Gruppe umfasst momentan rund 20 Sportärzte und -wissenschaftler sowie einige Physiotherapeuten, die sich über einen E-Mail-Verteiler austauschen. »Unser zentrales Anliegen ist es, gemeinsam die Sportmedizin im Bereich Leistungssport voranzubringen«, sagt Privatdozentin Dr. Anja Hirschmüller von der Uniklinik Freiburg, eine der Koordinatorinnen der Interest Group.
»Vor allem bei Themen, die man am besten interuniversitär oder auch interdisziplinär bearbeiten sollte, wollen wir gemeinsame Projekte etablieren und Publikationen zu relevanten leistungssportlichen Themen erstellen. Besonders spannend dürfte es werden, wenn gemeinsame Anträge für Forschungsvorhaben gestellt werden.« Als Herausforderung erweist sich die große Diversität der Gruppe mit ihren sehr unterschiedlichen Mitgliedern und Sportarten. »Im Profifußball haben wir ja ganz andere Fragestellungen als etwa im Ausdauersport oder im paralympischen Sport«, so Dr. Hirschmüller.
Dies zeigt sich sehr deutlich auch bei einem zentralen Thema, das sich für die Interest Group herauskristallisiert hat: der Aufbau von evidenzbasierten Therapie-Algorithmen für Leistungssportler. »Gerade im Leistungssport macht bisher jeder Verein, Verband oder Trainer irgendwie das, was er für richtig hält«, sagt die Sportorthopädin. »Das muss nicht zwangsläufig schlecht sein, zumal es im Leistungssport alles andere als trivial ist, ausreichend belastbare Daten zu generieren. Dennoch streben wir als Wissenschaftler an, dass auch bei der Therapie im Leistungsbereich evidenzbasiert vorgegangen wird. Die Erstellung evidenzbasierter Behandlungsalgorithmen wäre ein Ziel, an dem wir künftig gemeinsam weiterarbeiten könnten.«