Zusammenhang zwischen Kraftfähigkeit und subjektiver Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland

Zusammenfassung eines wissenschaftlichen Beitrags (Originalarbeit) aus der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin (DZSM) mit Link zum englischsprachigen Originalartikel und Downloadmöglichkeit als PDF.

Zusammenhang zwischen Kraftfähigkeit und subjektiver Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland
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Zielsetzung

Ziel der vorliegenden Analyse war es, den Zusammenhang zwischen der Kraftfähigkeit und der selbsteingeschätzten Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren in Deutschland zu untersuchen.

Methodik

Eine binäre logistische Regression wurde durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen der Kraftfähigkeit und der selbsteingeschätzten Gesundheit analysieren. Dabei wurden Geschlecht, Altersgruppe, sozioökonomischer Status und Migrationshintergrund als Kontrollvariablen berücksichtigt. Die Ergebnisse werden als Odds Ratios (OR) mit 95 %-Konfidenzintervallen (KI) und p-Werten dargestellt.

Ergebnisse

Daten von 1.632 Teilnehmenden wurden ausgewertet. Eine niedrigere Kraftfähigkeit ist signifikant mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer negativen subjektiven Gesundheitseinschätzung assoziiert. Teilnehmende mit einer „unterdurchschnittlichen“ Kraftfähigkeit weisen nahezu eine achtfach erhöhte Wahrscheinlichkeit (OR = 7,79; 95 %-KI: 1,89–32,17; p = .005) und jene mit einer „weit unterdurchschnittlichen“ Kraftfähigkeit eine über 13-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit (OR = 13,28; 95 %-KI: 2,90–60,61; p < .001) auf, im Vergleich zur Referenzgruppe mit „weit überdurchschnittlicher“ Kraftfähigkeit. Ein niedriger sozioökonomischer Status ist ebenfalls ein signifikanter Prädiktor für eine schlechtere subjektive Gesundheit (OR = 1,87; 95 %-KI: 1,12–3,12; p = .016). Geschlecht, Altersgruppe und Migrationshintergrund zeigen hingegen keine signifikanten Zusammenhänge. Trotz zufriedenstellender Modellgüte (Hosmer-Lemeshow-Test, p = .538) liegt die erklärte Varianz bei lediglich R² = .062, was auf weitere unbeachtete Einflussfaktoren hinweist.

Diskussion

Kraftfähigkeit und sozioökonomischer Status stellen zentrale Einflussgrößen auf die selbsteingeschätzte Gesundheit von Kindern und Jugendlichen dar. Die Förderung von muskelstärkenden Aktivitäten könnte das aktuelle und langfristige Wohlbefinden fördern. Um die Komplexität der Gesundheitswahrnehmungen von Kindern und Jugendlichen besser zu verstehen, sollten Längsschnittstudien durchgeführt und psychologische, verhaltensbezogene sowie Umweltfaktoren einbezogen werden.

■ Klein T, Opper E, Worth A, Zöller CSA, Hanssen-Doose A