DZSM-MITTEILUNG

18.11.2022

SMHS 2023: Fachgesellschaften und ihre Themen

SMHS 2023: Fachgesellschaften und ihre Themen
© DOSB

Bereits der erste Sports, Medicine and Health Summit (SMHS) im April 2021 hatte den Anspruch, die unterschiedlichsten Play­er aus dem Bereich von Sportmedizin und Gesundheit zusammenzubringen und ihre Synergien zu nutzen. Beim nächsten Summit, der vom 22. bis 24. Juni 2023 in Hamburg stattfindet, will man noch einen Schritt weiter gehen: »Wir setzen ganz dezidiert auf Interdisziplinarität und Multiprofessionalität«, erklärt der wissenschaftliche Kongresssekretär Dr. Nils Schumacher. »Unsere Zielsetzung ist, nicht nur aktuelle Themen zu diskutieren. Wir wollen auch neue Themen entwickeln und gemeinsam Lösungen für relevante Probleme im Gesundheitsbereich finden.« Hierzu konnten die Veranstalter rund 20 Partnerorganisationen ins Boot holen – aus Medizin und Sportwissenschaft ebenso wie aus dem Gesundheits- und Fitnesssektor sowie aus der Sportpraxis.

Wissenschaftliche Schwerpunkte des Kongresses bilden die Themenbereiche Rücken und Rückenschmerz, COVID-19, Sportneurologie sowie Leistungssport. Hierbei bringen beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DGG) ihre Inhalte mit ein. In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) geht es um Themen wie »Der plötzliche Herztod im Sport« oder »Sportler-EKG«. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat Themen wie »Bewegung gegen Krebs« oder »Niedrigschwellige Möglichkeiten der Leistungs-/Fitnessüberprüfung« auf der Agenda.

Weitere Programmpunkte des SMHS 2023 sind etwa das Thema Inklusion mit dem Deutschen Behindertensportverband (DBS), Nachhaltigkeit und Klima in Kooperation mit der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft oder sportpsychiatrische Aspekte beim Nachwuchs mit der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP). Zur Abdeckung vieler praktisch-therapeutischer Fragestellungen konnte der Summit mehrere Verbände aus dem Bereich Physiotherapie gewinnen, etwa den Deutschen Verband für Physiotherapie (ZVK) und den Deutschen Verband für Manuelle Therapie (DVMT). Neue interessante Einsichten ins Athletic Training verspricht die Kooperation mit dem Fitnesswissenschaftsrat und dem neuen deutschen Chapter der National Strength and Conditioning Association (NSCA).

Rezept für Bewegung

Wie die interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit konkret aussehen kann, zeigt eine Kooperation der DGSP mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der Bundesärztekammer: Ihre Initiative »Rezept für Bewegung«, die Bewegungsförderung über die ärztliche Praxis voranbringen will, wird auf dem SMHS 2023 fortgeführt. »Der Summit, der ja weit über einen Sportmedizinerkongress hinausgeht, ist gerade für solche praktischen Zielsetzungen enorm wertvoll«, sagt Dr. Mischa Kläber, Ressortleiter Breiten- und Gesundheitssport beim DOSB. »Um das Rezept für Bewegung in die Umsetzung zu bringen, brauchen wir alle Beteiligten
an einem Tisch: Wissenschaft, Ärzteschaft, Praktiker aus dem Sport und auch Patienten.«

Als nächsten Schritt werden die Initiatoren auf dem Summit auch die digitale Bewegungslandkarte (BeLa) des DOSB vorstellen, welche die alte PLZ-Suchseite für Präventionskurse in Sportvereinen erweitern wird und möglichst viele gesundheitsorientierte Vereinsangebote im Land auflisten soll – vom Präventionskurs über Reha-Sportgruppen bis hin zu Sportabzeichen-Treffs sowie frei zugänglichen Kneipp- und Waldsportanlagen. »Außerdem wollen wir die Strahlkraft des Summit nutzen, um das Bündnis nochmals zu erweitern und beispielsweise noch weitere Ärzteverbände für unser Ziel zu gewinnen.« Schließlich seien es vor allem die Hausärztinnen und -ärzte, die per Rezept möglichst viele Menschen zur Bewegung animieren sollen. »Und eines sollte man nicht vergessen«, so Kläber: »Wenn man gemeinsam an einem Strang zieht, findet man auch in der Politik eine größere Akzeptanz.«

■ Trutter M