Olympischer Sportärztekongress 2018: Die Mediziner hinter dem Sport
Zum ersten Mal findet in Deutschland ein Olympischer Sportärztekongress statt. Und zum ersten Mal veranstalten die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) und die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) zusammen einen so großen sportmedizinischen Kongress, der in diesem Jahr gleichzeitig ihren jeweiligen Jahreskongress ersetzt.
Olympia in Pyeongchang ist gerade vorbei, da bereiten sich hunderte Ärzte und Wissenschaftler auf ein weiteres hochkarätiges Event vor, das vom 24. bis 26. Mai in Hamburg stattfindet. »Gemeinsam für einen gesunden Sport« – so der Titel der dreitägigen Veranstaltung an der Universität Hamburg. Es werden über eintausend Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwartet.
Orthopäden, Chirurgen, Traumatologen, Internisten, Hausärzte, Sporttherapeuten, Schmerzmediziner, Sportwissenschaftler, Kardiologen und andere Experten aus der Medizin haben sich zu diesem Kongress mit namhaften Referenten angemeldet. Das wissenschaftliche Programm sucht auf internationalen Kongressen seinesgleichen. Ob Medizin für den Spitzen- oder Breitensport, ob Schulter, Hüfte oder Knie, ob internistische Probleme, Ernährung, Kardiologie, Rehabilitation, Radiologie – aus allen Gebieten und Fachbereichen gibt es Neues und Interessantes zu hören und zu sehen.
Der sporttreibende Mensch steht im Mittelpunkt. Die Verbände wollen weg von isolierter Pathologie. Ein ganzheitlicher Ansatz muss den aktiven Menschen schützen oder ihm bei der Wiederherstellung seiner Leistungsfähigkeit helfen – egal, ob nach einem Unfall oder einer Erkrankung. Um dies zu erreichen, ist ständige Fortbildung zu den vorbeugenden und therapeutischen Möglichkeiten von Bewegung unerlässlich. Da geht es um chronische Erkrankungen des Stoffwechsels, um das Herz-Kreislauf-System, physiologische Mechanismen, die Psyche und Prozesse der Neuroplastizität, aber auch um Verletzungsprävention, konservative und operative Therapien bis in den Bereich der Rehabilitation in der Orthopädie und Sporttraumatologie.
Schlagworte der Themen sind zum Beispiel personalisierte Medizin, neue Diagnostik und neue Therapien, kardiale Bildgebung, Muskelaufbau und -erhalt sowie Sitzen als Risikofaktor. Besprochen werden auch Sporttherapien bei Tumorerkrankungen sowie die großen Felder Neurodegeneration, Tendinopathien, Metabolismus, molekulare und Zellbiologie.
Worin besteht die Herausforderung als Olympia-Arzt? Wie funktioniert die Spielfeldrand-Betreuung von Athleten? Was ist wichtig in der Wettkampfmedizin? Woran leiden Spitzensportler bei Turnieren, im Weltcup oder bei Olympia? Diese Fragen bilden nur einen kleinen Ausschnitt des Kongresses mit seinen vielfältigen Symposien, Vorträgen, Referaten und Instruktionskursen. Ein gemeinsamer Nenner vieler Sportarten ist zum Beispiel das Laufen. Hierzu gilt es aus jeder Sicht zu forschen und zu referieren: Da geht es um Training und Risikomerkmale von Läufern, um Laufökonomie, Konsum von Schmerzmitteln, Biomechanik oder Laufen mit Gewichten, gleichermaßen aber auch um den Herzmuskel und metabolische und lokomotorische Prinzipien des Laufens.
Zu einem Blick über den Tellerrand nehmen die beiden Ehrengäste des Kongresses mit: Prof. Dr. Volker Musahl zeigt die amerikanische Ausbildung auf dem Gebiet der Sportmedizin und Prof. Larry Durstine referiert zu Körperlicher Aktivität und Bewegung in Phasen von Gesundheit und Krankheit über die gesamte Lebensdauer. Der Erste Deutsche Olympische Sportärztekongress verspricht Hochspannung.
■ Reisinger K
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