Buchbesprechung: »Oxford Textbook of Children’s Sport and Exercise Medicine«
Die Kindheit ist die entscheidende Phase im Leben eines Menschen. Körperliche Aktivität bildet dabei den zentralen Mechanismus für Kinder, ihre Umwelt zu erleben, zu wachsen, stark zu werden und gesund zu bleiben. Leider ist aber oft das Gegenteil der Fall: überbehütete Kinder, die zwar viel zu tun haben, aber wenig körperlich aktiv sind. Auch die Medizin hat viel zu sehr auf Heilung und Protektion gesetzt und zu wenig darauf geachtet, wie Gesundheit erreicht und stabilisiert werden kann.
Das jetzt in der vierten Auflage erschienene »Oxford Textbook of Children’s Sport and Exercise Medicine« ist seit der ersten Ausgabe im Jahr 2000 ein Meilenstein in Richtung einer modernen pädiatrischen Sportmedizin. Mit 104 Autoren aus 25 Ländern (darunter leider nur drei deutschsprachige Autoren) wird in 54 Kapiteln die gesamte Spannweite des Fachs dargestellt. Im Bereich »Exercise Science« werden in 13 Kapiteln die Grundlagen von Physiologie, Wachstum und motorischer Kontrolle behandelt. Die Themen Bewegung, molekulare Mechanismen und Erkrankungen der Inaktivität sowie Aspekte der Sporttherapie finden sich in 15 Kapiteln im Abschnitt »Exercise Medicine«, gefolgt von einem 13 Kapitel umfassenden Abschnitt über »Sport Science«, in dem die Entwicklung der körperlichen Leistungsfähigkeit und das Training von Heranwachsenden und Jungathleten dargestellt werden. Die letzten 13 Kapitel behandeln unter dem Titel »Sport Medicine« neben der Epidemiologie und praktischen Aspekten von Sportverletzungen und Erkrankungen bei jugendlichen Sportlern auch paralympischen Sport, Ernährung und Ernährungsstörungen sowie Safe Guarding.
Insgesamt ist das Buch ist ein grundlegendes Werk zur pädiatrischen Sportmedizin, das in jede ambitionierte sportmedizinische Abteilung, jede Kinderklinik und Universitätsbibliothek gehört. Unbedingte Kaufempfehlung!

■ Steinacker JM