3 Fragen an Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger
Prof. Reinsberger leitet deutschlandweit als erster Neurologe einen sportmedizinischen Lehrstuhl, nämlich das sportmedizinische Institut der Universität Paderborn. Seit Kurzem ist Prof. Reinsberger Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der DZSM.
1. Sie sind Neurologe und Sportmediziner Wie kam es zu dieser ungewöhnlichen Kombination?
Mich hat schon immer die Wechselwirkung zwischen Sport/körperlicher Aktivität und dem (zentralen) Nervensystem interessiert. Einerseits stecken in diesem Themenkomplex noch unglaublich viele therapeutische Potenziale, andererseits bin ich davon überzeugt, dass wir durch eine physiologischere Nutzung der Hirnfunktionen noch besser und gesünder Sport treiben können.
2. Welche neuen Erkenntnisse bringen Ihre Untersuchungen zur Gefahr von Kopfbällen im Fußball?
Die aktuelle multizentrische Studie wird ja erst Ende 2019 abgeschlossen sein, dann aber hoffentlich zu einem besseren Verständnis der Wirkung von Kopfbällen auf das Gehirn beitragen. Da ist aktuell noch keine scharfe Grenze zwischen physiologischer Anpassung und pathologischer Reaktion zu ziehen. Wenngleich sich mit dieser Studie sicher nicht alle Fragen auf einmal beantworten lassen werden, erwarten wir doch erste, auch praxisrelevante, Hinweise auf kopfballinduzierte Hirnveränderungen, die helfen können, diese Grenze künftig besser zu definieren.
3. Welche Impulse können Sie als neues Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der DZSM geben?
Als Neurologe, der lange Zeit in den USA gearbeitet hat, versuche ich Fachexpertise und Erfahrung in den Beirat einzubringen, die vorher in dieser Form noch nicht vertreten war. Es wäre toll, wenn sich so die Anzahl an guten Arbeiten mit sportneurologischen und neurophysiologischen Themen in der DZSM erhöhen ließe.
■ Hutterer C
