DZSM-MITTEILUNG

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Fortsetzung Universitäre Sportmedizin in Deutschland – es gibt viel zu tun!

Die sportmedizinischen Lehrstühle in Deutschland

So wäre eigentlich eine Stärkung der sportmedizinischen Einrichtungen an Universitäten von universitärer und politischer Seite zu erwarten, jedoch ist eher das Gegenteil der Fall und sportmedizinische Lehrstühle wurden zurückliegend teilweise nicht wieder besetzt und für einige scheint sogar die Zukunft eher ungewiss zu sein. Auch die Weiterbildungszeit wird verkürzt, welches einen Qualitätsverlust der Ausbildung mit sich bringen wird. Erfreulich, dass der sportmedizinisch-leistungsphysiologische Lehrstuhl in Wien gerade neu besetzt wurde mit Prof. Dr. Jürgen Scharhag, Prof. Dr. Johannes Scherr die Leitung der Sportmedizin an der Universität Zürich-Balgrist ab 1. April 2019 übernimmt und zudem in Hamburg die W3-Professur Bewegungsmedizin (Nachfolge Prof. Dr. Klaus-Michael Braumann) zeitnah ausgeschrieben wird. Klare positive Signale, die jedoch dringend inhaltlich weiterentwickelt werden müssen, besonders unterstützt vom neuen DGSP-Präsidenten Prof. Dr. Bernd Wolfarth aus Berlin und seinem Vorstand.

Curriculum Sportmedizin

Überaus erfreulich auch, dass das Curriculum Sportkardiologie – das Grundkonzept für die Weiterbildung zur Zusatzqualifikation „Sportkardiologie“ –, eine gemeinsame Initiative der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP), unlängst finalisiert wurde.

Zunächst initiiert von der European Association of Preventive Cardiology (EAPC) als einer der sieben Subgruppen der European Society of Cardiology (ESC) wurde dieses Curriculum in Deutschland als erstes in Europa umgesetzt und erste Kurse zur Qualifikation bereits abgehalten. Dieses unterstreicht die wachsende Bedeutung der Interaktion von Sportmedizin und Kardiologie, so, wie sie im Leistungssport und kardiovaskulären Rehabilitation bereits seit den 60-iger Jahren in Deutschland gelebt wurde. Gerade aktuelle Studien zu körperlichem Training unterschiedlicher Intensitäten nach akutem Herzinfarkt in der frühen Phase bereits nach fünf Tagen, große randomisierte Studien zu körperlichem Training bei diastolischer oder systolischer Herzinsuffizienz, mit linksventrikulären Unterstützungssystemen oder nach Herztransplantation verdeutlichen den konstanten Fortschritt in der sportmedizinisch-kardiologischen Forschung in Deutschland.