DZSM-MITTEILUNG

20.07.2018

3 Fragen an Prof. Dr. Peter Deibert

Prof. Dr. Peter Deibert leitet das Institut für Bewegungs- und Arbeitsmedizin an der Universität Freiburg. Seit Kurzem ist er Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der DZSM.

3 Fragen an Prof. Dr. Peter Deibert
© Deibert P

1. Ein Schwerpunkt Ihrer Arbeit liegt auf der Unter­suchung von Sojaprotein. Welche Rolle spielt der Stoff in der Behandlung von Adipositas?

Sojaproteine stellen eine gute Eiweißquelle dar, die bei Kalorienrestriktion eine Abnahme der Muskelmasse verhindern kann. Das haben wir in mehreren Studien konstant nachweisen können. Sojaprotein hat darüber hinaus weitere positive Wirkungen auf Lipide, kognitive Funktion und aufgrund der enthaltenen Phytoöstrogene auch auf Wechseljahresbeschwerden. Wenn eine proteinreiche kalorienreduzierte Ernährung empfohlen wird, ist Soja hierfür eine gute Quelle.

2. Für wie sinnvoll erachten Sie Soja in der Sporternährung?

Gerade im Krafttraining stellt eine Proteinsupplementierung eine oftmals angewendete Maßnahme dar. Auch hier kann auf Sojaprotein zurückgegriffen werden. Rotes Fleisch im Übermaß ist nicht gesundheitsförderlich, pflanzliche Proteine sind hier nicht nur finanziell günstiger. Bei prozessierten Weizenproteinen ist Gluten ein zu beachtender Inhaltsstoff. Allerdings ist Soja eine der häufigsten Pflanzen, deren Genom vom Menschen aktiv verändert wird. Daher sollte man, wenn man der Gentechnik gegenüber kritisch eingestellt ist, bei Einsatz von Sojaprotein dessen Herkunft beachten.

3. Welche Impulse können Sie als neues Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der DZSM geben?

Mein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt in der Anwendung von Lebensstilinterventionen und deren Effekte auf den Stoffwechsel. Ein besonderes Interesse liegt in der Epigenetik und dem Mikrobiom. Auch dies ist ein Feld, das momentan einen starken Aufschwung erfährt. Dieses aktuelle Feld sollte sich auch in der Zeitschrift widerspiegeln.

■ Hutterer C