Seite 3 / 3

Fortsetzung Sporternährung

Der Faktor „Placebo“

Und dann darf auch der Faktor „Placebo“ bei der Beurteilung derartiger Untersuchungsergebnisse über vermeintlich leistungssteigernde Effekte nicht unterschätzt werden. Wir alle kennen Patienten oder Personen aus dem Bekannten- oder Freundeskreis, die glaubhaft versichern, dass sie sich nach Einnahme eines bestimmten Nahrungsergänzungsmittels regelmäßig besonders gut fühlen. Auch wenn wissenschaftliche Studien zu solchen Substanzen keine eindeutigen Belege liefern, muss man derartige Erfahrungen doch auch irgendwie in die Beurteilung einfließen lassen. Hierfür hat die Placebo- Forschung in den letzten Jahren erstaunliche Erklärungen geliefert darüber, welche Mechanismen diesen Phänomenen zugrunde liegen: Demnach wird dieses seit Jahrzehnten bekannte Phänomen durch verschiedene psychosoziale und Umgebungsfaktoren getriggert. Dazu gehört zunächst die Erwartung der Konsumenten über die erwartete Wirkweise des Präparats, aber auch die Art und Weise, wie und durch wen die Wirkweise eines Präparats dargestellt wird. Diese psychologischen Faktoren triggern über komplexe neurobiologische Reaktionen periphere physiologische Mechanismen einschließlich die Freisetzung von endogen produzierten Substanzen, die letztlich auch zu einer subjektiv erlebten besseren Stimmung führen und dadurch eine erhöhte Leistungsabgabe erklären können.

■ Braumann KM

Ähnliche Beiträge zum Thema finden Sie weiter unten!